"Satanische Ziele"

Iran für “internationale Front gegen Zionismus”

Ausland
04.03.2009 13:55
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat die Bildung einer "internationalen Front gegen den Zionismus" vorgeschlagen. Diese sollte Unterstützung für die Palästinenser mobilisieren und sich "ehrlich" dafür einzusetzen, dass die "zionistischen Kriegsverbrecher" vor Gericht gestellt würden, erklärte Ahmadinejad am Mittwoch bei einer internationalen Palästina-Konferenz in Teheran.

Der iranische Präsident behauptete nach Angaben der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA, die Welt betrachte den Zionismus nicht als Religion, sondern als Ausdrucksform "bösartiger und satanischer Ziele". Die Grundphilosophie des "zionistischen Regimes" bzw. Israels sei es, Korruption, Aggression und Expansionismus auf der Welt zu verbreiten. Die einzige Lösung der Palästina-Frage sei die Abhaltung eines "freien Referendums". 

Sollte auch nur "ein Zentimeter" Palästinas unter Herrschaft Israels verbleiben, werde die Welt dies als Fortsetzung der Besatzung und Korruption betrachten, meinte Ahmadinejad vor laut IRNA 80 Delegationen aus verschiedenen Ländern, die an der zweitägigen Konferenz teilnehmen. Weiters erklärte Ahmadinejad, der Unterschied zwischen der Teheraner Palästina-Konferenz und der Gaza-Geberkonferenz in Sharm el-Sheikh (siehe Infobox) - an der auch die USA und ihre Verbündeten teilgenommen hatten - sei "wie der Unterschied zwischen Mensch und Dämon". 

Khamenei ruft zu "Rettung Palästinas" auf 
Die oberste Instanz der Islamischen Republik, der geistliche Führer Ayatollah Ali Khamenei, forderte ein Strafverfahren gegen die israelische Führung wegen der Militäroffensive im Gazastreifen. Einer Zwei-Staaten-Lösung erteilte er eine Absage. Zur Unterstützung und Hilfe für die Palästinenser müssten sich "alle muslimischen Brüder und Schwestern vereinen", sagte Khamenei. Er plädierte für die Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat, gefolgt von einem Volksentscheid über die Zukunft in der Region. 

Es sei ein Fehler zu meinen, nur durch Verhandlungen könnten die Palästinenser gerettet werden. Die Vorstellung, dass das "Krebsgeschwür" Israel in seiner Existenz akzeptiert werden müsse, sei ebenso falsch. Dem US-Präsidenten Barack Obama warf Khamenei vor, ungeachtet seiner Versprechen von einem Politik-Wechsel den israelischen "Staatsterrorismus" zu unterstützen.

Abbas übt Kritik an Teheran
Unterdessen rief Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas den Iran auf, sich nicht länger in innere palästinensische Angelegenheiten einzumischen. Die iranische Politik sei nur darauf ausgerichtet, "die Spaltung zwischen den Palästinensern  zu vertiefen", sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenministerin Hillary Clinton in Ramallah. 

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