Einer für alles

“Lunascape” vereint drei Browser in einem

Ob Internet Explorer, Firefox oder Safari: Welchem Browser der Vorzug zu geben ist, darüber streiten die Gelehrten und Millionen von Internetnutzern. Der Browser aus dem Hause Microsoft versteht sich beispielsweise auf die Darstellung der meisten Websites prächtig, während der Feuerfuchs aus dem Open-Source-Eck als besonders zuverlässig gilt und der Apple-Browser von vielen für seine Schnelligkeit gelobt wird. Wie schön wäre es doch, wenn sich die Vorzüge aller drei Browser in einer Anwendung vereinen ließen. Geht nicht? Geht doch: Der kostenlose "Lunascape"-Browser macht es vor.

Wie gut sich die Inhalte einer Website darstellen lassen, ist von der jeweiligen Rendering-Engine des Browsers abhängig. Das Problem: Sowohl Microsoft, Mozilla als auch Apple setzen bei ihren Browsern auf unterschiedliche Engines. Früher oder später stößt man somit zwangsweise auf Seiten, die nur teilweise, schlimmstenfalls sogar gar nicht dargestellt werden können. Abhilfe verspricht in diesem Fall der kostenlose Browser "Lunascape" der gleichnamigen japanischen Firma: Er vereint die drei meistgenutzten Rendering-Engines Trident (Internet Explorer), Gecko (Firefox) und WebKit (Safari bzw. Google Chrome) in sich. Wird eine Website nicht korrekt dargestellt, lässt sich mit nur zwei Klicks über ein Symbol am linken unteren Bildschirmrand die Engine wechseln – ohne dass dafür ein anderer Browser zu öffnen wäre.

Während der Installation muss sich der Nutzer zunächst jedoch auf eine bestimmte Engine festlegen und sich für eines von vier verschiedenen Designs entscheiden. Mit Ausnahme eines silbernen Themes ähnelt jede Variante einem der unterstützten Browser. Wurden zudem Lesezeichen und Einstellungen eines anderen Browsers übernommen, gilt es sich erst einmal mit der Vielzahl an Schaltflächen und Seitenleisten zurechtzufinden. Denn: Drei Engines bedeuten auch fast drei Mal so viele Einstellungsmöglichkeiten. Über eine links aufklappende Leiste erhalten Nutzer jedoch schnellen Zugriff auf die gängigsten Funktionen, alternativ lassen sich sämtliche Einstellungen auch über den Menüpunkt "Tools" – "Lunascape Settings" vornehmen.

Abgesehen von den drei unterschiedlichen Engines bietet "Lunascape" alle auch von den bekannten Browsern gewohnten Funktionen: Tabbed Browsing, eine Multi-Suchleiste, Favoriten, Skins und Plugins, RSS-Feeds, eine stufenlose Zoomfunktion, Passwort- und Formulardatenverwaltung oder ein Schutzmechanismus gegen den kompletten Programmabsturz, wenn sich ein Tab aufgehängt hat, sind mit an Bord. Sogar auf Mausgesten versteht sich der japanische Browser: Bei gedrückter rechter Maustaste kann mit einem Schwenk zur Seite etwa vor und zurück navigiert werden. Nicht minder praktisch ist die Statusleiste am rechten unteren Bildschirmrand, über die sich Popups, JavaScript, ActiveX und bestimmte Medieninhalte wie Bilder, Videos oder Ton mit einem Klick ein- und ausschalten lassen, um Ladezeiten zu verkürzen und das Surfen sicherer zu gestalten.

Obwohl es sich bei der aktuellen Version 5.0 von "Lunascape" noch um eine Alpha-Version handelt, die demnach mit Vorsicht zu genießen ist, lief der Browser im Test bereits stabil und erlaubte eine reibungslose Nutzung. Einzig der angepriesene Geschwindigkeitsrausch – die Entwickler versprechen den weltweit schnellsten Browser – wollte sich noch nicht einstellen. Wer die Vorzüge des Kombi-Browsers bereits vor Erscheinen der finalen Version genießen möchte, kann "Lunascape" über den Link in der Infobox kostenlos herunterladen.