Hau den Promi!

Celebrity Sports Showdown

Spiele
13.11.2008 16:35
Wie viele Minispiel-Sammlungen kann eine Konsole vertragen? Mit Blick auf EAs "Celebrity Sports Showdown" für Nintendos Wii, in dem sich mehr oder weniger bekannte US-Prominenz im sportlichen Zweikampf misst, fällt die Antwort ziemlich eindeutig aus.

"Celebrity Sports Showdown" verfolgt ein an sich durchaus interessantes Konzept: Prominente Menschen, vornehmlich aus der Welt des Sports und der Musik, treten in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander an. Dass ein Großteil der insgesamt zehn Persönlichkeiten den Zenit des Ruhms bereits überschritten hat oder hierzulande erst gar nicht bekannt ist (Mia Hamm? Paul Pierce? Kristi Yamaguchi? Reggie Bush?), scheint man allerdings übersehen zu haben. Die wenigen bekannten Promis, unter anderem Avril Lavigne, Nelly Furtado, Fergie oder Keith Urban, sind wiederum so lieblos in Szene gesetzt worden, dass man ohne entsprechenden Namen wohl erst gar nicht wüsste, mit wem man es eigentlich zu tun hat.

"Nun gut", denkt man sich, "so wichtig sind die abgehalfterten VIPs ja auch nicht, solange der Spielumfang stimmt." Doch auch in diesem Punkt versagt "Celebrity Sports Showdown" leider kläglich. Nur magere zwölf Disziplinen haben ihren Weg ins Spiel gefunden. Zum Vergleich: Ubisofts aktuelles "Rayman Raving Rabbids TV Party" bietet über 50 Mini-Spielchen. Zur Auswahl stehen Beach Volleyball, Schlauch-Rafting, Wildwasserkanu, ein Hindernisrennen zu Roß, Slalom, Badminton, eine Kletterpartie, Curling, Bogenschießen, ein Zweikampf mit wattierten Knüppeln oder ein Jet-Flug durch wilde Canyons. Allen Disziplinen gemein ist, dass sie mit bis zu drei weiteren Freunden gespielt werden können. Wer keine Freunde hat, tritt gegen CPU-Gegner an, deren Cleverness individuell bestimmt werden kann ("Leicht", "Normal", "Schwer").

Kaum geht es mit dem sportlichen Wettkampf los, offenbart sich die dritte Schwäche des Titels: "Celebrity Sports Showdown" bietet nicht nur unbekannte "Promis" und einen dürftigen Spielumfang, es steuert sich auch noch mies. Statt dem Spieler endlich mal wieder neue Bewegungsmuster abzuverlangen, wird Gewohntes präsentiert: Da wird geschüttelt und in alle nur erdenklichen Richtungen gefuchtelt, zur Krönung – etwa beim Hindernisrennen – muss ganz nebenbei auch noch durch Verlagerung der Wii-Mote gelenkt werden. Während manche Disziplinen aufgrund ihrer ungenauen Steuerung den Spaß vermiesen, kommt bei anderen wegen einer zu leichten Bedienung erst gar keiner auf.

Dass "Celebrity Sports Showdown" keinen Innovationspreis verliehen bekommt, zeigt sich schließlich auch in optischer als auch akustischer Hinsicht. Selbst für Wii-Verhältnisse ist die Grafik bestenfalls nur Durchschnitt und warum man statt des nervigen Musikgedüdels nicht Original-Musik der auftretenden Prominenz verwendet, bleibt wohl auf ewig ein Rätsel.

Fazit: Wenn schon "Celebrity Sports Showdown", dann bitte nur mit Freunden. Doch selbst dann will bei dem sportlichen Wettstreit nicht so recht Laune aufkommen: Die Promis sind großteils keine, der Spielumfang ist äußerst mager und die Steuerungsmöglichkeiten sind entweder nicht sonderlich exakt oder zu beschränkt, um auch nur ansatzweise zu fordern. Kurzum: Idee passabel, Durchführung mangelhaft.

Plattform: Wii
Publisher: Electronic Arts
Krone.at-Wertung: 4/10


von Sebastian Räuchle

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele