Als Gloria Estefan ihre erste Platte veröffentlichte, kam Jennifer Lopez gerade in die Schule, Shakira konnte noch nicht laufen. Als Shakira in die Schule kam, hörte sie Glorias ersten Top-10-Hit. Eine ganze Reihe weiterer sollte folgen – und die Qualität ihrer Musik bis heute steigen.
"Unwrapped" heißt das aktuelle Album,und es lässt uns entdecken, dass Gloria auch dann, wenn sieenglisch singt, endlich auch richtig gute, gefühlvolle, vielseitige,verzaubernde Musik machen kann. Waren ihre vielen englischsprachigenHits und Alben meist recht glatt und relativ einfach, wenn auchmit Feuer, produziert, war die wahre Schokoladenseite doch immerihre spanische.
Je öfter je lieber Je öfter man das neue Album hört, destobesser wird es, desto mehr dringt die unerwartete Klasse ins Gehör.Bei älteren englischsprachigen Alben (und vor allem auchbei Musik von Sängerinnen vom Schlag der anfangs genannten)erzielt man doch meist den gegenteiligen Effekt. Frisch und lebendigklingt die Musik, geht je nach Belieben in die Beine, in die mittippendeHand oder direkt ins Herz, ohne auch nur einen Moment schmalztriefendkitschig zu werden. Ach ja, und vier Songs singt Frau Estefanauch auf Spanisch. Herrlich!
Mainstream ist mit "Unwrapped" passè, auchwenn absolut Hitverdächtiges dabei ist. Die Gaststars, diemit von der Partie sind, sollen das Werk nicht mit Namen aufwerten,sondern zusätzliche Akzente setzen. Stevie Wonder und ChrissieHynde heißen die Gäste. Herr Wonders Beitrag zum Refrainvon "Into You" fällt dabei weniger ins Gewicht als seineMundharmonika-Soli. Und Frau Hynde führt uns deutlich vorOhren, wie perfekt Gloria Estefans Stimme zu ihrer Musik passt.
Prädikat: dringend reinhören, mehrmals! Wertung: Acht von zehn spanischen Gitarren.
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