Der Bau der S10 bringe ein weiteres Stück Kulturgeschichte des Landes Oberösterreich ans Tageslicht, erklärte Landeshauptmannstellvertreter und Straßenbaureferent Franz Hiesl (ÖVP). Entdeckt wurden die Gräber bei Luftaufnahmen.
20 Meter großes Hügelgrab
"Das größte Hügelgrab hat einen Durchmesser von rund 20 Metern und eine Höhe von ungefähr zwei Metern", berichtete die Leiterin der Abteilung Bodendenkmale vom Bundesdenkmalamt, Christa Farka. Durch Erwähnungen in Heimatbüchern habe man bereits seit den 30er Jahren von ihrer Existenz gewusst. An Fundstücken seien neben menschlichen Überresten auch Beigaben für das Leben im Jenseits - wie etwa Gefäße, Werkzeuge und Kleidungsbestandteile - zu erwarten, so Farka.
Eisenzeitlich oder frühgeschichtlich
Aus welcher Zeit der Bestattungsplatz stammt, sei bisher nicht bekannt, hieß es. Aufgrund vergleichbarer Gräberfelder im Mühlviertel werde von einer eisenzeitlichen (8. - 5. Jahrhundert vor Christus) oder von einer frühgeschichtlichen Errichtung (8./9. Jahrhundert nach Christus) ausgegangen. Alle Fundstücke sollen genau dokumentiert und anschließend fachgerecht gereinigt, inventarisiert sowie restauriert werden. Die Ergebnisse der Ausgrabungen sollen mit Informationsveranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen der Bevölkerung zugänglich gemacht werden.
Baubeginn Sommer 2009
Mit dem Bau der S10 zwischen Unterweitersdorf und dem Grenzübergang Wullowitz nach Tschechien soll im Sommer des kommenden Jahres begonnen werden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 689 Mio. Euro. Geplanter Fertigstellungstermin ist 2015.
Symbolbild
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