Große Überraschung
McCain-Kampagne geht Ex-Bush-Berater zu weit
McCain habe Obama nämlich Dinge vorgehalten, "die, na ja, jenseits der ‘100-prozentig-wahr'-Schwelle liegen", sagte der Architekt der republikanischen Wahlsiege von 2000 und 2004. Roves Aussage entbehrt nicht einer gewissen Ironie, galt doch sein Vorgehen gegen McCain im republikanischen Vorwahlkampf 2000 als besonders schmutzig. Als McCain dem Favoriten George W. Bush im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur gefährlich nahe gekommen war, soll Rove das Gerücht verbreitet haben, dass McCain ein uneheliches Kind mit einer Afroamerikanerin gezeugt habe. McCains Kampagne erholte sich von diesem Schlag nicht mehr.
Ringen um Immigranten-Stimmen
Unmittelbarer Anlass für Roves Kritik an McCain dürfte ein neuer spanischsprachiger Werbespot des Präsidentschaftskandidaten gewesen sein, in dem unwahre Behauptungen zu Obamas Position in Immigrationsfragen aufgestellt werden. Obama habe durch sein Abstimmungsverhalten im Senat eine Reform der Immigrationsgesetzgebung verhindert und sich damit gegen die (mehrheitlich spanischsprachigen) Einwanderer gestellt, heißt es in dem Spot. Tatsächlich hatten Obama und McCain im Juni gemeinsam für die von McCains republikanischen Parteifreunden zu Fall gebrachte Reform gestimmt, berichtet der US-Nachrichtensender CNN.
Obama über Roves Worte erfreut
Obamas Kampagne griff die Aussagen des früheren Bush-Beraters begierig auf. Sollte sich noch irgendjemand gefragt haben, ob McCain "die schmutzigste und verlogenste Wahlkampagne der Geschichte" führe, dann habe Rove, "der bisherige Rekordhalter in dieser Hinsicht", die letzten Zweifel zerstreut, sagte Obamas Sprecher Tommy Vietor. Rove sagte daraufhin, seine Kritik habe auch Obama gegolten, dessen Werbespots "noch irreführender" als jene McCains seien.
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