Überladen

Fähre gesunken – ein Toter, vier Vermisste

Ausland
15.09.2008 16:05
Beim Untergang einer Fähre vor der türkischen Küste ist mindestens ein Passagier ums Leben gekommen. Vier Personen werden weiterhin im Marmarameer vermisst. Die "Hayat N" war in der Nacht auf Montag kurz nach der Abfahrt in Bandirma mit 106 Menschen an Bord gesunken. Mindestens ein Passagier kam bei dem Unglück ums Leben, vier weitere werden noch vermisst. Die Unglücksursache war am Montagnachmittag noch unklar. Der Kapitän sagte, dass die Fähre möglicherweise durch falsche Beladung gesunken sei.

Das Unglück ereignete sich 300 Meter von der Küste entfernt. Dort wurde in der Nacht auf Montag mit Tauchern und Hubschraubern nach Überlebenden gesucht. Auch Fischerboote waren im Einsatz, um die Schiffbrüchigen aufzunehmen. Ein 41-jähriger Mann starb im Krankenhaus, 28 Menschen worden verletzt.

Innerhalb einer halben Stunde gesunken
"Das Schiff versank innerhalb einer halben Stunde", sagte der Bürgermeister von Bandirma, Recep Eraydin. Überlebende warfen der Besatzung vor, dass die Fähre überladen gewesen sei. Einige Passagiere berichteten, das Schiff habe plötzlich zu schwanken begonnen, ehe es sich auf die Seite legte und sank. Die meisten Passagiere sprangen über Bord und wurden von Booten aufgefischt, die vom Hafen in Bandirma zum Unglücksstelle gefahren waren. Lastwagenfahrer Kadir Kalin machte der Schiffsbesatzung schwere Vorwürfe: Statt Rettungswesten habe die Mannschaft Regenmäntel an die Passagiere verteilt.

Starker Wind und hoher Seegang
Die Behörden verhörten nach dem Unglück den Kapitän des Schiffes und weitere Verdächtige. Medieberichten zufolge soll der Kapitän eingestanden haben, dass wohl die falsche Beladung schuld an der Katastrophe war. Gouverneur Selahattin Hatipoglu sagte, zum Unglückszeitpunkt habe starker Wind und hoher Wellengang geherrscht. Möglicherweise sei dadurch ein Teil der Ladung - an Bord der Fähre befanden sich zum Zeitpunkt des Unglückes 73 Lastwagen und zwei Pkw - ins Rutschen geraten.

Fähre liegt in 20 Meter Tiefe
Das Schiff liege in etwa 20 Meter Tiefe und werde von Tauchern untersucht. Dem Gouverneur zufolge hatte der Kapitän kurz vor dem Unglück offenbar noch versucht, umzudrehen und an die Anlegestelle zurückzukehren: Der Bug des Schiffes weise Richtung Land. Medienberichten zufolge ist es auch möglich, dass die Fähre überladen oder falsch beladen war.

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