Paradies für Diebe?

“Weil Stehlen hier ein Kinderspiel ist”

Von Landsmännern hatten zwei Polen in Italien den vermeintlichen Tipp bekommen, dass Stehlen in Österreich "so leicht" sei. Doch Beamte der Polizei Judenburg und ein Privatdetektiv in einem Supermarkt machten dem Langfinger-Duo schließlich einen Strich durch die Rechnung. Neben Waren, die sie in Treibach im Bezirk St. Veit an der Glan erbeutet hatten, führten sie auch Landkarten mit, auf denen potentielle Tatorte eingezeichnet waren.

"Geht doch nach Österreich stehlen!" Ein Landsmann hatte den beiden Polen, die eine Zeitlang in Italien von Gelegenheitsarbeiten gelebt haben, den Tipp gegeben. "Bei BIPA, Kastner&Öhler und Merkur ist Ladendiebstahl ein Kinderspiel."

In Kärnten auf Beutezug
Mit Landkarten von Kärnten und der Steiermark, auf denen potentielle Tatorte eingezeichnet waren und einem präparierten Rucksack, zogen die zwei Männer los. Über Thörl-Maglern waren die beiden Polen (43 und 37 Jahre alt) am Mittwoch von Italien nach Kärnten gekommen, um sich in Treibach-Althofen "zu bedienen"; sie erbeuteten 1.560 teure Kosmetikartikel. 

In der Steiermark geschnappt
Danach ging es weiter ins obersteirische Judenburg. Ausgerüstet mit dem präparierten Rucksack - um die Alarmanlage auszutricksen - ging das Duo in einem Supermarkt auf Beutezug. Doch ein Privatdetektiv beobachtete die beiden und alarmierte die Polizei. Im Zuge der Fahndung wurden die Langfinger noch im Stadtgebiet gefasst. Im Fahrzeug lag die Beute aus Kärnten, die sie in Italien weiterverkaufen wollten. Die beiden geständigen Männer wurden in die Justizanstalt Leoben gebracht.

Der Fahnder des Kriminalamtes: "Viele Kriminelle haben Pläne oder Aufzeichnungen über Tatorte, Fluchtwege und sogar Verstecke für sich und die Beute. Manches laden sich die Gauner einfach vom Internet herunter."

von Serina Babka/Kärntner Krone und www.kaerntnerkrone.at Symbolbild