Yoga ist eine Tausende Jahre alte spirituelle indische Lehre geistiger und körperlicher Übungen, die ursprünglich dazu diente, Erleuchtung zu erlangen. Die vielen Übungen entstanden erst viel später, weil die Yogis eine Notwendigkeit sahen, den Körper beweglich und für lange Meditationen, zum Beispiel im Lotussitz, kräftig zu machen.
Bald stellte sich heraus, dass die Übungen nicht nur fit fürs Meditieren machen, sondern darüber hinaus einen positiven Effekt auf Körper und Wohlbefinden haben. Immer mehr Übungen wurden entwickelt. Bei uns kennt man besonders die Asanas (Körperhaltungen), Pranayamas (Atemübungen) und Dhyana (Meditation) in allen möglichen Variationen.
Yoga trainiert Kraft und Beweglichkeit
Wer Yoga macht, trainiert Beweglichkeit, Kraft und Muskelausdauer. Zugleich wird die Durchblutung verbessert und die Rückenmuskulatur gekräftigt. Die Körperhaltung wird verbessert, der Gleichgewichtssinn trainiert. Viele Menschen schwören auf die stressminderende und meditative Wirkung von Yoga.
Wann immer es das Wetter zulässt, werden Yoga-Einheiten draußen in den Nockbergen abgehalten. Auf idyllischen Almwiesen, auf einer Lichtung im Zirbenwald, direkt über dem malerischen Grünsee oder auf einem der Berggipfel rund um die Turracher Höhe.
Für Yoga-Lehrerin Sabine Fritz (kleines Foto links oben) ist Yoga am Berg etwas ganz Besonderes: „Deshalb, weil man sich mit Mutter Erde und der Luft (Prana = Lebensenergie) ganz stark verbinden kann. Yoga am Berg ist Lebensqualität. Es vitalisiert und fördert die Gesundheit. Es wirkt entspannend und verjüngend auf den gesamten Organismus. Kreislauf und Stoffwechsel kommen in der Bergluft in Bewegung. Die Organe werden mit Sauerstoff versorgt, die Lungen werden gereinigt.“
Mehr über die gesunde Wirkung von Höhenluft erfährst du in der Infobox.
„Berg“ und „Baum“
Im Angesicht der umliegenden Berge, inmitten des Zirbenwaldes, fällt es auch Anfängern mit gehörigem Respekt vor den vermeintlichen Verrenkungen des Yogas dann nicht schwer, Übungen wie „Berg“ und „Baum“ nicht nur nachzumachen sondern mit Hilfe der Umgebung auch zu visualisieren.
Wer mag, kann auf einer seiner nächsten Bergwanderungen bei einer Rast die beiden Übungen einfach einmal selbst ausprobieren:
Berg-Stellung: Blick auf einen Berg in deiner Umgebung. Spür seine Kraft. Stell dich aufrecht hin, die Füße fest auf dem Boden. Po anspannen, Brustbein heben, geradeaus schauen, Arme nach oben über den Kopf strecken und die Hände wie zu einem Dach zusammenführen. Gleichmäßig den Atem kommen und gehen lassen. Stell dir dabei vor, wirklich ein Berg zu sein. Denk dir: „Kein Sturm kann mich beuteln, kein Wind mich beugen. Ich bin stark.“ Sabine Fritz empfiehlt die Berg-Stellung besonders bei Nervosität, Schlafstörungen, Stress.
Baum-Stellung: Stell dich aufrecht hin. Atme bewusst ein und aus. Konzentriere dich auf einen bestimmten Punkt in der Umgebung. Zum Beispiel einen Stein oder einen Baum. Ein Bein strecken. Die Fußsohle des anderen Beines jetzt so hoch wie möglich auf die Innenseite des Standbeines pressen. Die Hände vor der Brust falten. Stell dir vor, du bist ein Baum. Geschmeidig im Wind, fest verwurzelt in der Erde. Sabine Fritz: „Der Baum hat einen festen Stand und zugleich gibt er nach. Die Übung hilft, das innere Gleichgewicht zu finden.“ Übung mit dem anderen Bein wiederholen.
Zum Schluss: Gerade hinstellen und ruhig nachspüren.
Abbildungen der beiden beschriebenen sowie elf weitere einfache Yoga-Übungen zum Nachmachen, die Yoga-Expertin Elisabeth Melchiar speziell für das Hotel Hochschober und für den Berg entwickelt hat, findest du oben unter "Übungsanleitung".
Wichtig: Immer mit Übung 1 beginnen und mit der abschließenden Übung 13, der Entspannungshaltung, enden. Dazwischen kannst du beliebig Asanas auslassen, nur in der vorgeschlagenen Reihenfolge sollten sie blieben.
Die Asanas 1 bis 12 sollten mindestens sieben Atemzüge lang gehalten werden. Die abschließende Entspannungshaltung (13) fünf bis zehn Minuten genießen.
von Pamela Stolz
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