Neben Informationen über die Artensystematik und exakte Namen umfasst die Datenbank auch Beschreibungen von Lebensweise und Lebensraum. Einige tausend Photos illustrieren das Werk, das bis zum Jahr 2010 komplettiert sein soll.
Die Geschwindigkeit, mit der neue Meereslebewesen entdeckt werden, übersteigen die Kapazitäten der Wissenschaft, sie zu beschreiben, zu verifizieren und zu benennen. Das weltweite Netzwerk des World Register soll hierbei einen hilfreichen Beitrag leisten. Für Laien bietet die englischsprachige Website einen faszinierenden Einblick in die Welt der Unterwassergeschöpfe. Vor allem die Bildergalerien laden zum Durchklicken ein.
Initiator Edward Vanden Berghe von der Rutgers University: „Moderne Technologien erlauben eine beispiellose globale Zusammenarbeit, um mehr als 250 Jahre Forschung bezüglich der Meereslebewesen zu überprüfen und weiter voranzubringen.“ Um die Liste zusammenzutragen bedient sich die Organisation bereits publizierter Aufzeichnungen über marine Spezies wie dem European Register of Marine Species, die von Experten überprüft und zusammengetragen werden.
Es sind noch 800.000 Arten zu entdecken!
Bis zum Ende dieses Jahres wollen die Forscher 200.000 Arten katalogisiert haben, im Jahr 2010 soll das erste vollständige Kompendium der bekannten Meereslebewesen herausgebracht werden. Allerdings dürfte die Arbeit damit bei Weitem noch nicht abgeschlossen sein. „Es herrscht noch immer ein Missverhältnis zwischen den bekannten Arten auf dem Land und zu Wasser. Immerhin wird unser Planet zu zwei Drittel von Wasser bedeckt, es beherbergt aber nur einen geringen Teil der bekannten Arten“, erklärt Brigitte Ebbe vom deutschen Meeresforschungs-Projekt CeDAMar, das am „Census of Marine Life“ beteiligt ist.
Die Taxonomen gehen davon aus, dass mindestens eine Million mariner Arten existiert, die obere Grenze können sie aber nicht beziffern. „Die küstennahen Gebiete sind zwar relativ gut erforscht, die Tiefsee unter 2.000 Meter ist es aber nicht. Von einer hier entnommenen Probe sind fast 100 Prozent Organismen, die noch nie ein Mensch gesehen hat.“
Quelle: pte
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