445.000 ¿ Schaden

Auto-Freaks als Serieneinbrecher

Oberösterreich
03.06.2008 19:50
Fanatische Auto-Freaks wurden aus Bastelwut zu gewerbsmäßigen Gaunern: Vier Männer (26 bis 39 Jahre alt) aus dem Bezirk Vöcklabruck sollen vom Jahr 2001 bis Ende April 2007 insgesamt 112 Mal entlang der Wiener Bundesstraße B 1 in Lagerhäuser, bei Autohändlern und in Pkw eingebrochen haben. Besonders begehrt waren Ersatzteile und Werkzeuge fürs Auto-Tuning. Der Schaden beträgt 445.000 Euro!

Ein Jahr lang jagten Revierinspektor Gerald Z. und seine Kollegin Karin S. vom Posten Hörsching die vierköpfige Gaunerbande. Zwei Täter waren am 30. April 2007 von einer Streife beim Einbruch in eine Hörschinger Autofirma ertappt worden. Sie wurden zunächst auf freiem Fuß angezeigt. Je länger die Beamten aber nachforschten, desto größer wurde die Anzahl der Delikte. Bis am 15. Jänner ´08 drei Verdächtige verhaftet wurden. Der vierte Komplize (26) wurde am 17. Jänner geschnappt. Schlimm: Die Angehörigen, darunter eine junge, zweifache Mutter, hatten großteils nichts geahnt, fielen aus allen Wolken. Bei den Hausdurchsuchungen fanden die Polizisten 173 Beutestücke - zum Abtransport waren drei Lkw-Ladungen nötig!

Drei Verdächtige waren voll geständig. Einbrechen war zuerst nur Mittel zum Zweck, wurde dann zur Sucht. Am 30. Juni beginnt der Prozess in Linz.

„Soko B 1“ bedeutete ein Jahr Ermittlungen
Ein Jahr lang ermittelten die Hörschinger Revierinspektorin Karin S. und ihr Kollege Gerald Z. als „Soko B 1“ gegen die Einbrecher.

Wie kam es zu der Bezeichnung „Soko B 1“?
Die Bande hatte entlang der Wiener Bundesstraße durch acht Bezirke bis nach Salzburg hinein und sogar bis nach Bayern ihre Diebszüge gemacht.

Wie hoch war der Rechercheaufwand bei diesen vielen Fakten?
Wir haben neun Aktenordner mit 1800 Seiten gefüllt. Zum Glück hatte ein Täter ein Gedächtnis wie ein Computer, erinnerte sich auch noch an Einbrüche aus dem Jahr 2001.

Da waren wohl auch spektakuläre Coups dabei.
Einmal haben sie bei einer Welser Tuning-Firma in sieben Stunden das gesamte Lager ausgeräumt, allein dabei 106.000 Euro Schaden angerichtet. Für diese Männer war die ganze Welt ein Selbstbedienungsladen.

Haben die Verdächtigen beim Verhör Reue gezeigt?
Es ist ihnen erst langsam bewusst geworden, was sie angestellt haben.

Foto: Christoph Gantner

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