Terror-Blutbad

Istanbul: Dutzende Tote bei Angriff auf Nachtclub

Ausland
01.01.2017 11:09

Das neue Jahr beginnt, wie das alte geendet hat - mit blutigem Terror! Bei einem bewaffneten Angriff auf eine Feier in einem der größten Nachtclubs im Zentrum von Istanbul sind in der Silvesternacht mindestens 39 Menschen getötet und über 60 weitere verletzt worden. Unter den bereits identifizierten Todesopfern befinden sich laut Angaben der türkischen Behörden 16 Ausländer. Das Außenministerium in Wien teilte mit, dass es gegenwärtig keine Hinweise auf österreichische Opfer gebe. Man stehe in engem Kontakt mit den türkischen Behörden.

Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin sprach von einer "Terrorattacke". Laut Sahin habe sich ein Angreifer um 1.15 Uhr Ortszeit (23.15 MEZ) Zugang zum bekannten Nachtclub Reina verschafft, indem er am Eingang einen Polizisten und einen Zivilisten erschossen habe. Danach habe der noch immer nicht gefasste Täter wild um sich geschossen und dabei weitere Menschen getötet. Der Gouverneur sprach von einem Terroranschlag einer Einzelperson. Zuvor hatten Medien von zwei Angreifern berichtet, von denen mindestens einer ein Weihnachtsmannkostüm getragen habe. Die türkische Regierung hat eine Nachrichtensperre verhängt. Aus diesem Grund ist daher nach wie vor unklar, ob nun nach einem oder mehreren Tätern gefahndet wird.

Menschen in Panik in den Bospurus gesprungen
Der Nachrichtensender NTV berichtete, zum Zeitpunkt des Angriffs seien bis zu 800 Menschen zu Silvesterfeierlichkeiten in dem Lokal gewesen. Mehrere Personen seien in Panik in den Bosporus gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen. Zahreiche Polizei- und Krankenwagen seien vor Ort gewesen.

Der Nachtclub Reina befindet sich im Stadtteil Ortaköy direkt am Ufer des Bosporus im Norden der Istanbuler Innenstadt auf der europäischen Seite. Er ist vor allem bei der Oberschicht der Metropole beliebt.

Aus Angst vor möglichen Terrorakten waren in der Silvesternacht über 17.000 Polizisten in Istanbul im Einsatz. An der zentralen Ausgehmeile Istiklal Caddesi kontrollierten Sicherheitskräfte die Zugänge und durchsuchten Taschen.

In der Türkei sind im vergangenen Jahr mehrere blutige Anschläge mit zahreichen Toten und Verletzten verübt worden. Erst am Samstag hatte Erdogan in seiner Neujahrsbotschaft erklärt, die Türkei würde sich in einem "neuen Unabhängigkeitskrieg" befinden.

Erdogan will Terror "bis zum Ende" bekämpfen
Am Sonntag kündigte Erdogan an, den Terror "bis zum Ende" zu bekämpfen. Nicht nur gegen die bewaffneten Angriffe würde alles unternommen, sondern auch gegen all jene, die sich im Hintergrund mit der Finanzierung des Terrors sowie der Propagandaverbreitung beschäftigten. Man werde verhindern, sich als Nation spalten zu lassen.

Russland und USA sagen Türkei Unterstützung zu
Russlands Präsident Wladimir Putin kondolierte seinem türkischen Amtskollegen in einem Telegramm. Darin schrieb der Kremlchef: "Man kann sich kaum ein Verbrechen vorstellen, das zynischer als die Tötung friedlicher Menschen mitten im Neujahrsfest wäre." Putin drückte den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine baldige Genesung. Er versicherte, dass Russland ein verlässlicher Partner der Türkei im Kampf gegen den Terrorismus sei.

Die US-Regierung sprach von einer Gräueltat. "Wir bekräftigen die Unterstützung der USA für die Türkei, unserem NATO-Verbündeten, in unserer gemeinsamen Entschlossenheit, alle Arten von Terrorismus zu bekämpfen und zu besiegen", erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price. Präsident Barack Obama bot den türkischen Behörden Hilfe an.

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