Währungsverfall

Erdogan: Spekulationen gegen Lira "Terrorismus"

Wirtschaft
12.01.2017 18:24

Die Türkei kämpft seit Wochen mit einem dramatischen Verfall ihrer Währung, der inzwischen auch die Wirtschaft gefährdet. Präsident Recep Tayyip Erdogan griff am Donnerstag angesichts der Krise zu harschen Worten: Er verglich die Spekulation gegen die Lira mit Terrorismus. "Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Terroristen mit einer Waffe und einer Bombe und einem Terroristen, der den Dollar, den Euro und die Zinsraten für seinen Zweck einsetzt", so Erdogan bei einer Rede in Ankara. "Der Zweck ist es, die Türkei in die Knie zu zwingen. Sie benutzen den Währungskurs als Waffe."

Der türkische Präsident ließ offen, ob seiner Ansicht nach ausländische Mächte oder private Spekulanten hinter dem Verfall der Lira stecken. Die Lira hat seit Jahresbeginn zehn Prozent ihres Werts gegenüber dem Dollar verloren. Neben externen Faktoren wird die Unsicherheit angesichts der wiederholten Anschläge sowie der geplanten Einführung des Präsidialsystems für den Absturz der Währung verantwortlich gemacht.

Der drastische Wertverlust der Lira beunruhigt die Regierung in Ankara seit Monaten, doch blieben bisher alle Gegenmaßnahmen der Zentralbank wirkungslos. Ökonomen warnen, dass die Lira weiter fallen kann.

Die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's hatten im vergangenen Jahr die Kreditwürdigkeit der Türkei herabgestuft. Am Montag warnte Moody's zudem vor einer weitere Verschlechterung des Investitionsklimas wegen der anhaltenden Unsicherheit im Land.

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