Kurden-Duo in Haft

Polizei zeigt nach Brandanschlag in Wels Härte

Österreich
16.08.2016 13:02

"Wenn wer glaubt, nationale Konflikte nach Österreich tragen zu müssen, wird die notwendige polizeiliche Härte an den Tag gelegt werden, um die Ordnung aufrechtzuerhalten." Mit diesen klaren Worten, wandte sich der oberösterreichische Landespolizeidirektor Andreas Pilsl nach dem Brandanschlag auf ein türkisches Lokal in Wels an die Öffentlichkeit. "Eventuelle Trittbrettfahrer" sollen sich demnach diese Botschaft "hinter die Ohren schreiben".

Pilsl und der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels, Christian Hubmer, berichteten am Dienstag in Linz, laut jüngstem Ermittlungsstand hätten die beiden mutmaßlichen Täter im Alter von 16 und 21 Jahren am Montag gegen 3.20 Uhr zuerst mit einem Stein ein Loch in die Fensterscheibe des Welser Lokals geschlagen. Durch dieses hätten sie einen Brandsatz ins Gebäudeinnere geworfen. Dieser habe allerdings nicht gezündet und sei von selbst erloschen.

Ein Anrainer rief die Polizei. Diese war nach einem Vorfall am Freitag, als Kurden das ORF-Zentrum in Wien zu stürmen versucht hatten, bereits in Alarmbereitschaft. So schnappte eine Streife in Wels die beiden mutmaßlichen Attentäter nur einen Kilometer vom Tatort entfernt. Sie waren nicht zuletzt durch einen Rucksack aufgefallen, den sie bei sich trugen. In ihm befanden sich weitere Utensilien im Zusammenhang mit der Brandstiftung.

Politisches Motiv für Brandanschlag
Bei den Einvernahmen war der Jüngere geständig. Seine Angaben stimmen mit den ermittelten Fakten überein. Demnach war das Motiv eine politische Auseinandersetzung zwischen Kurden und Türken. Beide Verhaftete gehören dem kurdischen Lager an und sollen weitschichtig verwandt sein. Mit dem 16-jährigen österreichischen Staatsbürger hat sich die Polizei bereits früher beschäftigt, er war aber strafunmündig. Der 21-jährige in der Schweiz geborene Staatenlose ist den Ermittlern ebenfalls nicht unbekannt: Er soll an dem Vorfall beim ORF und einem ähnlichen beim Europarat in Straßburg beteiligt gewesen sein.

Hubmer berichtete, nach dem Anschlag in Wels werde vorerst wegen versuchter Brandstiftung ermittelt. Bei diesem Delikt droht eine Haftstrafe bis zu zehn Jahren.

Polizei signalisiert Härte
Die oberösterreichische Polizei signalisierte im Zusammenhang mit den aktuellen Vorkommnissen Härte gegen Versuche, nationale Konflikte nach Österreich zu tragen. Pilsl stellte in Aussicht, die Polizei werde in Kontakt mit allen entsprechenden Vereinen treten und gemeinsam mit der Politik ein Paket schnüren, um das friedliche Zusammenleben zu garantieren.

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