"Aktion 20.000"

Stöger will mehr Jobs für Langzeitarbeitslose

Wirtschaft
27.03.2017 14:21

Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat am Montag Details zur "Aktion 20.000", die die Langzeitarbeitslosigkeit bei Über-50-Jährigen bekämpfen soll, präsentiert. Im Rahmen der Aktion sollen insgesamt 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr für langzeitarbeitslose Menschen ab 50 Jahren in Gemeinden, über gemeinnützige Trägervereine und Unternehmen geschaffen bzw. gefördert werden. Damit soll die Langzeitarbeitslosigkeit in dieser Gruppe langfristig halbiert werden. Bestehende Arbeitsplätze sollen aber nicht durch die geförderten Jobs ersetzt werden.

In der Arbeitslosenstatistik zeigt sich seit einigen Jahren eine überdurchschnittliche Zunahme von Langzeitbeschäftigungslosen in der Gruppe der Über-50-Jährigen, berichtet der Sozialminister. Langzeitbeschäftigungslose sind länger als ein Jahr beim AMS entweder als "arbeitslos", "lehrstellensuchend" oder "in Schulung" vorgemerkt, wobei Unterbrechungen bis zu 62 Tagen (z.B. kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse) nicht berücksichtigt werden. Der Anstieg in dieser Gruppe von 2012 auf 2016 beträgt insgesamt 289 Prozent, aktuell sind rund 50.000 ältere Personen von anhaltender Arbeitslosigkeit betroffen.

Der Ausweg aus der Arbeitslosigkeit ist für Ältere besonders schwierig und ohne Unterstützung durch Förderungen kaum zu schaffen. Laut AMS-Statistik gelang es im Jahr 2015 in nur 14.000 Fällen bzw. 19 Prozent der Langzeitarbeitslosen über 50 Jahren, diese wieder auf einen Arbeitsplatz zu vermitteln. Der Großteil der Vermittlungserfolge wurde nur durch AMS-Förderungen möglich.

Lohnnebenkosten werden für zwei Jahre übernommen
Mit der "Aktion 20.000" werden die Lohn- und Lohnnebenkosten eines kollektivvertraglich - oder in Branchen, in denen kein KV besteht, angemessen - entlohnten Beschäftigungsverhältnisses für eine Dauer von vorläufig maximal zwei Jahren gefördert, und zwar bis zu 100 Prozent. Möglich ist die Förderung eines Einzelarbeitsplatzes in Form einer Eingliederungsbeihilfe, indem der Arbeitgeber für die Beschäftigung direkt gefördert wird.

Weiters soll über eine gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung gefördert werden, wobei gemeinnützige Trägerorganisationen als Arbeitgeber und Fördernehmer fungieren und ihre Arbeitnehmer etwa einer Gemeinde überlassen. Schließlich sind auch projektbezogene Beschäftigungsförderungen in gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten und sozialökonomischen Betrieben geplant, die Projektarbeitsplätze bereitstellen und darüber hinausgehende Integrationsleistungen anbieten.

200 Millionen Euro pro Jahr
Mit der Aktion sollen pro Arbeitsplatz durchschnittlich 27.000 Euro jährlich aufgewendet werden. Schon jetzt werden bei älteren Langzeitarbeitslose im Schnitt 17.000 Euro jährlich aufgewendet. Zu den Kosten erklärte das Sozialministerium, dass für das Jahr 2018 für die Aktion 200 Millionen Euro zur Verfügung stehen, nach positiver Evaluierung weitere 200 Millionen für 2019. Zudem können in diesem Zeitraum (2017-2019) jene 850 Millionen Euro herangezogen werden, die für die Unterstützungsleistungen der Arbeitslosenversicherung für die Generation 50 Plus budgetiert wurden.

Die reinen Kosten der Arbeitslosenversicherung für 20.000 ältere Langzeitbeschäftigungslose liegen bei exakt 341,32 Millionen Euro pro Jahr. Laut Regierungsprogramm ist vereinbart, ab 1. Juli 2017 20.000 Jobs pro Jahr zu schaffen.

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