Dem Tod auf der Spur

“Nightcrawler”: Gyllenhaal als König der Nacht

Kino
12.11.2014 12:50
"Stell dir eine schreiende Frau vor, die eine Straße entlang rennt - mit durchschnittener Kehle": Nach diesem Motto fährt Jake Gyllenhaal als TV-Freelancer in "Nightcrawler" (Kinostart: 14. November) nachts durch Los Angeles, immer auf der Suche nach der großen Story, die viel Geld wert ist.

Lou Bloom (Gyllenhaal) lebt ein zurückgezogenes Leben in Los Angeles, er hat weder Freunde noch Arbeit. Mit kleineren Diebstählen hält er sich mehr schlecht als recht über Wasser. Als er eines Nachts auf einem Freeway zufällig auf zwei sogenannte Nightcrawler trifft, hat er nur ein Ziel vor Augen: Er will in diesem harten Geschäft ganz nach oben kommen.

Nightcrawler durchstreifen nachts, während die Stadt schläft, in schnellen Autos und immer mit einem Ohr am Polizeifunk Los Angeles auf der Suche nach einer guten Story. Autounfälle, Hausbrände, Mord, schwere Körperverletzung: je blutiger, desto besser - um Videoaufnahmen teuer an Fernsehsender zu verkaufen, muss einiges geboten werden. Und die Konkurrenz unter den Nightcrawlern ist groß.

Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet Gefallen am skrupellosen Geschäft. Immer schonungsloser hält er die Kamera drauf, wenn in der Stadt der Engel etwas Schlimmes passiert. Mit der Nachrichtenchefin eines lokalen Senders, Nina Romina (Rene Russo), findet er schnell einen großen Fan und eine Interessentin an seinem Material, denn Ninas Motto ("Stell dir eine schreiende Frau vor, die eine Straße entlang rennt - mit durchschnittener Kehle. Genau so etwas wollen die Leute sehen.") ist genau nach Lous Geschmack.

Nina ahnt jedoch nicht, wie weit ihr liebster Schützling für eine gute Story und in seinem Drang nach Anerkennung bereit ist zu gehen...

Oscarreifer Gyllenhaal in Gilroy-Regiedebüb
Mit "Nightcrawler" feiert Drehbuchautor Dan Gilroy ("Real Steel", "Das Bourne Vermächtnis"), Bruder von Tony Gilroy ("Michael Clayton"), sein Regiedebüt - und liefert damit einen der besten Filme des Jahres. Wie er die Magie der Metropole Los Angeles einfängt - unterlegt mit der herausragenden Musik von James Newton Howard - und gleichzeitig eine Spannung aufbaut, der man sich nicht entziehen kann, ist ganz großes Kino.

Dass es während der 117 Filmminuten nie langatmig wird, verdankt der Film nicht zuletzt Jake Gyllenhaal. Wenn sein Charakter Lou im einen Moment ruhig über die Arbeitswelt philosophiert oder Nina auf fast schon charmante Art und Weise erpresst, zerstört er in der nächsten Sekunde brachial einen Badezimmerspiegel. Gyllenhaal als "netter" Soziopath von nebenan - es ist oscarreif, was der "Brokeback Mountain"-Star, der den Film mitproduziert hat, in "Nightcrawler" leistet.

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