Warnstufe Rot

Vulkan Calbuco in Südchile ausgebrochen

Ausland
23.04.2015 06:38
Warnstufe Rot in Chile: Der Vulkan Calbuco im Süden des Landes ist erstmals seit 1972 wieder ausgebrochen und spuckt Rauch und Asche. Mehr als 4.500 Menschen wurden aus dem 15 Kilometer entfernten Ensenada und anderen Ortschaften in Sicherheit gebracht. Nur 50 Kilometer entfernt ist zudem eine 240.000-Einwohner-Stadt von dem Vulkanausbruch bedroht.

Nach mehreren Explosionen bildete sich am Mittwoch eine Rauch- und Aschewolke, die noch in 20 Kilometern Entfernung gesehen werden konnte, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete. Dem Rundfunksender Radio Cooperativa zufolge bildete sich am Krater bereits eine kleine Lava-Lagune. Der 2.003 Meter hohe Calbuco war zuletzt 1972 ausgebrochen.

Staatschefin Bachelet besorgt
Der Katastrophenschutz verhängte die Vulkan-Warnstufe Rot. Innenminister Rodrigo Penalillo ordnete eine Evakuierungszone von 20 Kilometern um den Krater an. Staatschefin Michelle Bachelet will noch am Donnerstag die betroffene Region besuchen. Im Umkreis des Vulkans könne es einen Ascheteppich von bis zu einem Meter geben, gab sie sich besorgt. In der 240.000 Einwohner zählenden Stadt Puerto Montt, 50 Kilometer westlich des Vulkans, wurden der Flughafen geschlossen und eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen.

Auswirkungen gab es auch im benachbarten Argentinien. Dort wurde der Flughafen von San Carlos de Bariloche vorläufig geschlossen. Im nahe liegenden Villa La Angostura ging am Mittwochabend die erste Asche des rund 100 Kilometer entfernten Calbuco nieder. 2011 hatte der Ascheregen nach dem Ausbruch des 40 Kilometer entfernten chilenischen Vulkans Puyehue die Region um Bariloche schwer betroffen.

Katastrophenbeauftragter "überrascht"
Ein regionaler Katastrophenbeauftragter in Chile sagte der Nachrichtenagentur AP, der Ausbruch des Calbuco sei eine "Überraschung". Eine mögliche Aktivität des Vulkans sei nicht überwacht worden - wohl weil der letzte Ausbruch schon so lange zurückliegt. AP zufolge wird der Calbuco allerdings als einer der drei gefährlichsten Vulkane Chiles angesehen. Insgesamt gelten den Angaben zufolge etwa 90 Vulkane in Chile als aktiv.

Erst kürzlich war ein anderer Vulkan, der Villarrica, in Südchile ausgebrochen: Er ist seit Anfang März wieder aktiv, rund 3.500 Bewohner der umliegenden Orte waren vorübergehend in Sicherheit gebracht worden, als der Vulkan tonnenweise Lava und Asche bis zu drei Kilometer hoch ausspuckte. Der rund 2.840 Meter hohe Vulkan liegt in den Anden etwa 780 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile und war zuletzt 1984 und 2000 ausgebrochen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele