Bei Angriff im Irak

USA: IS setzte Senfgas gegen Kurden-Kämpfer ein

Ausland
14.08.2015 14:36
Die US-Regierung hält es für wahrscheinlich, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat diese Woche Senfgas gegen kurdische Kämpfer im Irak eingesetzt hat. "Auf Grundlage der Informationen, die wir bereits haben, halten wir das für plausibel", sagte ein US-Vertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit einen Bericht der US-Zeitung "Wall Street Journal". Das Giftgas könnte aus Syrien oder den alten Beständen Saddam Husseins stammen.

Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, die US-Regierung bemühe sich um zusätzliche Informationen über die Anschuldigungen gegen den IS. "Wir nehmen diese und alle derartigen Anschuldigungen hinsichtlich des Einsatzes von Chemiewaffen sehr ernst", erklärte Pentagon-Sprecher Jeff Davis.

Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die US-Regierung gehe von einem Senfgas-Einsatz durch den IS bei einem Angriff gegen kurdische Truppen im Irak in dieser Woche aus. Die Chemikalie stammte demnach womöglich aus den auf internationalen Druck aussortierten Beständen der syrischen Regierung oder aus dem Irak, möglicherweise aus den Beständen des ehemaligen Diktators Saddam Hussein.

Kurden berichten von Chlorgas-Attacke
Kurdische Kämpfer im Irak sagten der AFP, der Angriff sei am Dienstag erfolgt. Nach Angaben eines hochrangigen Peschmerga-Vertreters im Irak gingen mit Chlorgas bestückte Katjuscha-Raketen auf die kurdischen Kämpfer nieder. Der Angriff habe sich in der Region Makhmur rund 50 Kilometer südwestlich der Kurdenmetropole Erbil ereignet.

Das deutsche Verteidigungsministerium erklärte am Donnerstag, von der Bundeswehr ausgebildete Kurden-Kämpfer im Nordirak seien offenbar zum Ziel eines Chemiewaffenangriffs geworden. Deutsche Soldaten in der Region seien aber "nicht betroffen und nicht gefährdet".

Deutschland unterstützt Peschmerga weiterhin
Deutschland unterstützt seit September des Vorjahres den Kampf der kurdischen Peschmerga gegen den IS mit Waffen und Schulungen. Derzeit sind 89 Bundeswehrangehörige für die Ausbildungsmission im Nordirak. Konkrete Konsequenzen für den Fortgang des Bundeswehreinsatzes werde der mutmaßliche Chemiewaffenangriff nicht haben, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Berlin.

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