Großrazzia in Rom

Mafia soll mit Flüchtlingen Geld verdient haben

Ausland
04.12.2014 10:35
Eine vor wenigen Tagen in Rom durchgeführte Großrazzia gegen das organisierte Verbrechen hat solch intensive Verstrickungen zwischen der Mafia und der Politik aufgedeckt, dass dies selbst in Italien für Aufsehen sorgt. Veröffentlichte Telefonmitschnitte sollen unter anderem beweisen, dass die Mafia sogar aus der Unterbringung von Flüchtlingen reichlich Kapital schlägt.

"Die Gewinne machen wir mit den Zigeunern, den Notunterkünften und den Einwanderern", zitierte Spiegel Online aus einem abgehörten Gespräch mit Salvatore Buzzi, dem Komplizen des mutmaßlichen Mafiabosses Massimo Carminati. Man habe das Jahr mit "40 Millionen Euro Umsatz abgeschlossen", ist weiter zu hören.

Carminati soll Medienberichten zufolge unabhängig von den süditalienischen Clans ein eigenes kriminelles Netzwerk mithilfe von bis dato unverdächtigen Unternehmen geschaffen haben. Diese manipulierten mit Schmiergeldzahlungen die Vergabe von öffentlichen Aufträgen - darunter die Pflege von Grünanlagen, die Müllabfuhr und die Unterbringung von Flüchtlingen.

Auch Roms Ex-Bürgermeister Alemanno unter Verdacht
Auf der Gehaltsliste der Hauptstadt-Mafia standen auch enge Mitarbeiter des ehemaligen Bürgermeisters von Rom, Gianni Alemanno. Er gehört ebenso wie rund 100 weitere Personen zum Kreis der Verdächtigen. 37 Politiker und Unternehmer sitzen seit der Razzia am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Ansa in Haft.

Alemanno wehrte sich in einer Stellungnahme gegen die Vorwürfe. "Wer mich kennt, weiß, dass ich mafiöse und kriminelle Organisationen immer bekämpft habe", erklärte er laut Ansa.

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