In Montreal gelandet

“Canadian Psycho” Magnotta nach Kanada ausgeliefert

Ausland
19.06.2012 21:50
Der in Deutschland festgenommene mutmaßliche Mörder Luka Rocco Magnotta, der einen chinesischen Studenten auf grausamste Weise umgebracht und den Mord auch gefilmt haben soll, ist am Montag an Kanada ausgeliefert worden. Die kanadische Militärmaschine mit dem 29-Jährigen an Bord sei am Montagabend Ortszeit in Montreal gelandet, teilte die Polizei der kanadischen Metropole mit. Der Verdächtige war auf dem Flug von sechs Polizisten überwacht worden.

Die Maschine mit dem von Medien als "Canadian Psycho" oder "Schlächter von Montreal" bezeichneten 29-Jährigen wurde auf dem Flughafen zu einer abgelegenen Position geleitet.

Magnotta, der als Pornodarsteller und Prostituierter gearbeitet hatte und zu dem ermordeten Studenten eine Liebesbeziehung unterhalten haben soll, war Anfang Juni nach tagelanger Flucht in Berlin gefasst worden. Seitdem wartete er im Untersuchungsgefängnis Moabit auf seine Auslieferung. Nach seiner Auslieferung fand am Dienstag die erste Anhörung Magnottas vor Gericht statt, zu der der 29-Jährige aus Sicherheitsgründen nur per Videokonferenz zugeschalten wurde. Der Verdächtige habe in allen fünf Punkten auf unschuldig plädiert, sagte Staatsanwalt Louis Bouthilliers.

Magnotta wird verdächtigt, den 33-jährigen Chinesen Ende Mai mit einem Eispickel getötet und die Leiche zerstückelt zu haben. Hände und Füße des Opfers soll der Kanadier an zwei politische Parteien in Ottawa und zwei Schulen in Vancouver geschickt haben. Weitere Leichenteile, darunter der Torso, wurden in der Wohnung des 29-Jährigen in Montreal gefunden. Eine DNA-Analyse bestätigte, dass es sich bei allen verschickten und gefundenen Teilen um Teile des getöteten Chinesen handelte. Der Kopf des Mannes ist allerdings weiterhin verschwunden.

Bluttat gefilmt und ins Internet gestellt
Zudem soll Magnotta die blutige Tat gefilmt und das grausige Video ins Internet gestellt haben. Auf diesem Video sei auch zu sehen, dass Magnotta das Fleisch seines Opfers gegessen habe, berichteten kanadische Medien, die Zugang zu den Aufnahmen bekommen haben wollen, obwohl der Clip nach dem Bekanntwerden des Falls umgehend gesperrt worden war.

Auf seiner filmreifen Flucht war der Pornodarsteller zunächst aus Kanada nach Frankreich geflohen und von Paris mit einem Bus nach Berlin gereist. Anfang Juni wurde Magnotta, der auch unter den Namen Eric Clinton Newman und Vladimir Romanov bekannt ist, vom Betreiber eines Internetcafés im Berliner Stadtteil Neukölln erkannt und von der Polizei festgenommen.

Mit Leichenteilen bei Paris offenbar nichts zu tun
Mit dem Fall von gefundenen Leichenteilen im Wald von Vincennes bei Paris, wo sich Magnotta ein paar Tage aufgehalten hatte, dürfte der 29-Jährige allerdings nichts zu tun haben. Vor zehn Tagen hatten zwei Joggerinnen in dem Wald im Osten der französischen Hauptstadt ein abgetrenntes Bein gefunden. Am Freitag entdeckte ein Blindenhund in der Nähe einen Rumpf ohne Beine und Kopf. Am Sonntagabend folgte dann der Fund eines zweiten Rumpfes.

Ein chinesisches Paar stellte sich nun der Polizei und gab an, ein anderes chinesisches Paar getötet und zerstückelt zu haben, wie am Montag verlautete. Der Mann und die Frau wollen das andere Paar getötet haben, nachdem dessen Kind starb, als sie gerade darauf aufpassten. Sie stopften es ihren Angaben zufolge in einen Müllsack und versteckten es. Die Eltern des Kindes wollten aber natürlich wissen, wo ihr Kind sei - woraufhin es zu dem tödlichen Streit gekommen sei. Die Polizei versucht nun, die Angaben der beiden Chinesen zu überprüfen.

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