Neues IS-Gräuelvideo

Bub erschießt vor Kamera angeblichen Mossad-Spion

Ausland
10.03.2015 21:24
Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat hat am Dienstag ein Video veröffentlicht, in dem nach ihren Angaben die Ermordung eines "israelischen Spions" zu sehen ist. Dem jungen Mann wird in dem ausgestrahlten zehnminütigen Video vorgeworfen, er habe den IS in Syrien infiltriert, um für den israelischen Geheimdienst Mossad zu spionieren.

Der Gefangene in dem Film trägt einen orangefarbenen Anzug und gibt an, 19 Jahre alt zu sein. Er zeigt einen israelischen Pass, nennt seinen Namen und berichtet - offenbar unter Zwang -, wie er vom Mossad rekrutiert wurde und Erkenntnisse über die Ausrüstung und die Waffenlager des IS sammeln sollte. Bereits Mitte Februar war ein entsprechendes Interview mit dem Mann im IS-Propagandablatt "Dabiq" erschienen.

Geisel wird von einem Buben erschossen
In dem Video kniet die Geisel vor einem Buben, der nicht älter als zwölf Jahre alt sein dürfte, und einem Mann. Letzterer stößt auf Französisch Drohungen gegen Juden in Frankreich aus. Der Bub stellt sich anschließend vor den Gefangenen und schießt ihm vor laufender Kamera eine Kugel in den Kopf. Dann ruft er "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") und schießt noch viermal auf den am Boden liegenden Mann.

Bei dem Getöteten soll es sich um einen Palästinenser aus Jerusalem handeln. Laut Angaben seines Vaters Said Musallam sei der junge Mann auf dem Weg in die Türkei gewesen, als er in Syrien von Unbekannten entführt worden sei. Später habe sich ein Mann gemeldet und ihm erzählt, sein Sohn sei geflohen, aber kurze Zeit später in die Hände von Dschihadisten geraten.

Im Februar hatte der Vater der Geisel der Nachrichtenagentur AFP gesagt, die Vorwürfe der Spionage für den Mossad seien falsch. Sein Sohn sei unschuldig, der IS habe ihn beschuldigt, weil er weglaufen habe wollen, sagte Musallam.

Wollte der Getötete für den IS kämpfen?
Sicherheitsbehörden in Israel gehen davon aus, dass sich der junge Palästinenser freiwillig dem IS angeschlossen hat. Er sei im Oktober ohne Wissen seiner Familie in die Türkei gereist, um von dort nach Syrien zu gelangen, wo er für den Islamischen Staat kämpfen wollte, sagte ein Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur Reuters. Dass der junge Palästinenser ein israelischer Agent gewesen sein könnte, dementierte der Beamte.

Ein Sprecher des israelischen Geheimdienstes Shin Beth sagte der AFP,  der nun Getötete habe sein Zuhause "auf eigene Initiative" im Oktober 2014 verlassen - eine Formulierung, die deutlich machen soll, dass er nicht vom Mossad nach Syrien geschickt worden sei.

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