Nach PC-Panne

Häftling zu früh entlassen: In der Schweiz gefasst

Österreich
10.12.2014 12:16
Nachdem ein 30 Jahre alter Häftling aufgrund eines Computerfehlers um drei Jahre zu früh aus der Justizanstalt Garsten in Oberösterreich entlassen worden war, ist der Mann nun in der Schweiz gefasst worden. Der Serbe - er gehört der berüchtigten "Pink Panther"-Bande an - war nach seiner irrtümlichen Entlassung untergetaucht. Eine Ladung zum neuerlichen Haftantritt blieb unbeantwortet. Nun klickten für ihn die Handschellen.

Ilija B. hatte in der Vergangenheit mehrere Raubüberfälle verübt, war dafür erst in Deutschland, dann in Österreich jeweils zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Im November 2005 war er an einem Juwelierüberfall in Eisenstadt beteiligt, bei dem der Uhrmachermeister Bernd R., nachdem ihm einer der Täter in den Mund geschossen hatte, starb. Ilija B. hätte in dem damit zusammenhängenden Prozess im Oktober dieses Jahres in Eisenstadt auch als Zeuge aussagen sollen - doch dazu kam es aufgrund seiner irrtümlichen Entlassung nicht mehr.

Computer errechnete falsches Haftende
Warum der 30-Jährige zu früh freigekommen war, erklärte der Leiter der Vollzugsdirektion, General Peter Prechtl, damals so: Drei Jahre Haft hatte der Serbe in Deutschland verbüßt, wurde dann nach Österreich ausgeliefert. Hier vergaß man bei seiner Einlieferung in die Strafvollzugsanstalt Garsten allerdings bei der Dateneingabe, die noch ausständigen drei Jahre Freiheitsstrafe aus dem Nachbarland zu berücksichtigen - also errechnete der Computer als Haftende nicht den Juni 2017, sondern bereits den Juni 2014. B. reiste nach seiner Entlassung sofort aus Österreich aus und tauchte unter.

Per europäischem Haftbefehl wurde daraufhin nach dem Serben gesucht. Die Fahndung nach ihm war nun von Erfolg gekrönt: In der Schweiz konnte die Polizei den Mann ausforschen und festnehmen. B. wird nun nach Österreich ausgeliefert.

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