Komplize in U-Haft

Billa-Überfall: Das Waffenarsenal der Täter

Österreich
06.07.2016 15:20

Ein ganzes Arsenal gefährlicher Waffen und Kriegsmaterial haben Ermittler in der Wohnung jenes 63-jährigen Wieners entdeckt, der den Polizistenmörder Blazenko K. (49) bei sich zur Untermiete hatte wohnen lassen. Darunter Hieb- und Stichwaffen, Sprengstoff und Munition. Der Verdächtige, über den am Mittwochnachmittag U-Haft verhängt wurde, bestreitet im Verhör weiterhin, von den Überfallplänen seines Mitbewohners gewusst zu haben.

Bekannte des mutmaßlichen Täter-Duos hatten immer wieder Schüsse in der Wohnung gehört. Sogar das Fenster im Stiegenaufgang des noblen Wohnhauses in der Wiener City hat ein Einschussloch - laut einem Nachbarn ein Überbleibsel häufiger Alkohol- und Drogenpartys.

Das nun von der Polizei veröffentlichte Foto zeigt das wahre Ausmaß des Waffen-Wahnsinns: Unter den sichergestellten Objekten finden sich u.a. eine Axt, ein Schlagstock und Schwarzpulverbehälter aus dem Ersten Weltkrieg. Außerdem entdeckten die Beamten Handgranaten unterschiedlichen Typs und eine Rauchbombe sowie Pistolenmunition und hochexplosive Munition für Granatwerfer.

U-Haft über 63-Jährigen verhängt
Im Verhör gab der 63-Jährige an, der letztlich von Beamten der WEGA erschossene Täter habe ihm gesagt, er wolle sich mit Freunden treffen, und er habe ihm das geglaubt. Nachdem er den 49-Jährigen bei der Billa-Filiale in der Hütteldorfer Straße abgesetzt hatte, wartete er in einem chinesischen Restaurant in der Nähe auf ihn. "Die Polizei überprüft nun die Aussagen des 63-Jährigen durch mehrere Zeugeneinvernahmen", betonte Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Die Staatsanwaltschaft hatte Untersuchungshaft beantragt, die am Mittwochnachmittag schließlich auch verhängt wurde. Gerichtssprecherin Christina Salzborn nannte Tatbegehungsgefahr als den Grund für die U-Haft. Der 63-Jährige habe vor dem Richter keine Angaben gemacht.

Klar ist mittlerweile, dass auch der 63-Jährige in eher prekären finanziellen Verhältnissen gelebt haben dürfte. Er geht keiner Beschäftigung nach und war offenbar mit der Miete für seine Wohnung unweit des Rudolfsplatzes in der Innenstadt im Rückstand. Umgekehrt soll der Haupttäter bei ihm Schulden gehabt haben.

Kaltblütig auf Polizisten geschossen
Wie berichtet, hatte der 49-jährige Räuber am Samstag kaltblütig auf Polizisten geschossen, als diese an der Hintertür der Billa-Filiale klopften, in der der Täter drei Angestellte gefesselt hatte. Der 23 Jahre alte, erst vor wenigen Wochen in den Exekutivdienst übernommene Beamte Daniel S. wurde in den Kopf getroffen und tödlich verletzt. Ein 25-jähriger Polizeischüler erlitt Treffer in den Bauch und den Oberschenkel. Die WEGA spürte schließlich den Räuber auf, der sich in dem Gebäudekomplex verschanzt hatte. Der Mann eröffnete ein zweites Mal das Feuer, woraufhin er von der Sondereinheit erschossen wurde.

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