Höllischer Spaß

Schlaflose Nächte mit “Diablo III” für die Konsole

Spiele
02.09.2013 15:26
Es gab eine Zeit, lange vor der Entstehung des Internets, da saßen Gamer noch in ein und demselben Raum, um mit- und gegeneinander zu spielen - eine Tradition, die zuletzt zunehmend in Vergessenheit geriet. Mit der Konsolenversion von "Diablo III" lässt Entwickler Blizzard sie nun wieder aufleben. Ein gemeinschaftlicher "Daddel"-Spaß, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

"Diablo III", das kennt man bereits seit mehr als einem Jahr vom PC. "Diablo III" für die Konsole ist hingegen neu. Ab Dienstag steht die überarbeitete Fassung des legendären Action-Rollenspiels für Microsofts Xbox 360 und Sonys PlayStation 3 in den Läden. An den Kernelementen des Spiels hat sich dabei nichts geändert, wie im Vorab-Test von krone.at bereits zu lesen war (siehe Infobox): Die fünf verschiedenen Charakterklassen wurden ebenso beibehalten wie die - zugegebenermaßen weiterhin wenig originelle - Story rund um die Wiederkehr des Bösen auf Erden.

Gestrichen wurde hingegen das Item-Auktionshaus, was für den Gamer jedoch einen entscheidenden Vorteil mit sich bringt: Er kann "Diablo III" ohne entsprechenden "Online-Zwang" zwecks Verifizierung durch Blizzard auch ohne Internetverbindung spielen, und das zu viert vor einem ungeteilten Bildschirm. Letzteres ist zugleich die wohl größte Stärke der Konsolenversion: Auf Knopfdruck können andere Gamer, auch via Xbox Live oder PlayStation Network, jederzeit ins Spielgeschehen einsteigen und sich so bei der Bewältigung der Herausforderungen gegenseitig unter die Arme greifen.

Einziges Ärgernis: das Inventar
Gold oder beispielsweise aufgesammelte Heiltränke werden dabei geschwisterlich aufgeteilt, bei den unzähligen Waffen, Rüstungen und anderen Gegenständen gilt indes das Prinzip des Stärkeren bzw. Schnelleren: Wer ein Item zuerst einsackt, darf es auch behalten. Da man in der Regel als Party jedoch nicht gegen-, sondern miteinander spielt, lassen sich Gegenstände auch wieder ablegen und so mit den Verbündeten teilen.

Bei der Item-Sammelei tut sich die wahrscheinlich größte Schwäche von "Diablo III" auf der Konsole auf: das Inventar. Zwar verrät das Spiel bereits beim Einsammeln von Gegenständen, ob diese hinsichtlich ihres Schadens- oder etwas Rüstungswertes besser sind als das gerade ausgerüstete Item; wenn es aber um die im späteren Spielverlauf immer wichtiger werdenden magischen Eigenschaften von Gegenständen und den Austausch dieser untereinander geht, ist ein Blick ins Inventar unausweichlich.

Gleich zwei Probleme machen sich hier bemerkbar: Zum einen ist das Inventar wenig intuitiv und umständlich zu bedienen, zum anderen kann immer nur ein Spieler einen Blick auf seine Habseligkeiten werfen. Mitspieler sind währenddessen zur Untätigkeit bzw. zum Zuschauen verdammt. Gleiches gilt für Einkäufe bei Händlern oder dem Schmied. Hier wäre eine Teilung des Bildschirms durchaus sinnvoll gewesen, um diese zeitraubende Prozedur zu beschleunigen.

Komfortable Steuerung
Davon abgesehen bietet "Diablo III" auf der Konsole aber kaum Anlass zur Kritik: Die für den Controller und seine Analogsticks optimierte Steuerung (siehe Preview) ist butterweich und deutlich weniger klickintensiv als auf dem PC. Dass dieser wiederum in Sachen Optik die Nase vorn hat, fällt kaum ins Gewicht: Auch auf der Konsole glänzt "Diablo III" mit seinen düster-atmosphärischen und liebevoll gestalteten Levels, die das Auge des Betrachters immer wieder mit kleinen Details verzücken.

Heilloses Durcheinander
Schön anzusehen ist auch, dass die Bildrate selbst im ärgsten Gemetzel gegen Dutzende Gegner, wenn es an allen Ecken und Enden blitzt und magische Funken sprühen, stabil bleibt. Die Übersichtlichkeit leidet hingegen unter dem Durcheinander auf dem Bildschirm. Sich selbst inmitten den Schlachtgetümmels ausfindig zu machen, gerät schnell zu einer Herausforderung, die man in Kauf zu nehmen jedoch gerne bereit ist. Denn eines hat sich "Diablo III" auch auf der Konsole bewahrt: sein süchtig machendes Spielprinzip.

Fazit: "Diablo III" ist auf der Konsole nicht minder fesselnd wie auf dem PC. Suchtfaktor und Wiederspielwert sind unvermindert hoch, sind der Jagd- und Sammeltrieb erst einmal geweckt. Die große Stärke gegenüber der PC-Version ist zweifelsohne der lokale Mehrspieler-Modus: Zu viert auf einer Couch sitzend den dunklen Dämonenfürsten entgegenzutreten, sich um die besten Items zu streiten und den nächsten Stufenaufstieg herbeizusehnen, ist ein Spaß, den sich Gleichgesinnte nicht entgehen lassen sollte. Voraussetzung ist allerdings, dass der Kühlschrank prall gefüllt oder zumindest die Telefonnummer des Pizza-Lieferservice in der Nähe ist. Denn hat die düstere Dämonen-Hatz erst einmal begonnen, fällt es schwer, sie zu unterbrechen.

Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3, PC
Publisher: Blizzard
krone.at-Wertung: 9/10

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