Kursänderung

Dell arbeitet für radikalen Umbau an Abschied von Börse

Wirtschaft
15.01.2013 08:58
Der US-Computerhersteller Dell arbeitet offenbar an einer Übernahme durch Finanzinvestoren und einem Abschied von der Börse. Ein Deal könne noch diese Woche angekündigt werden oder aber auch scheitern, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Ohne den Anlegern Quartal für Quartal gute Zahlen präsentieren zu müssen, könnte Gründer Michael Dell sein Unternehmen radikaler umbauen, erläuterten Analysten.

Dell verhandle mit den Investmentfirmen TPG Capital und Silver Lake, schrieben Bloomberg und das "Wall Street Journal". Mehrere Banken seien ebenfalls beteiligt. Ein Hindernis könne aber noch sein, dass die Investmentfirmen möglicherweise die notwendige Finanzierung nicht organisieren könnten oder keine Lösung für einen späteren Ausstieg finden. Allein nach dem Aktienkurs wäre die Übernahme mehr als 20 Milliarden Dollar (15 Milliarden Euro) schwer.

An der Börse wurde die Aussicht auf ein Übernahmeangebot bereits gefeiert: Dell-Aktien schossen zuletzt um rund 13 Prozent auf 12,29 Dollar hoch. Auch mit diesem Kurssprung verlor die Aktie innerhalb des vergangenen Jahres immer noch mehr als ein Fünftel ihres Werts.

Michael Dell, der 2007 angesichts geschäftlicher Probleme wieder an die Firmenspitze zurückgekehrt war, hält etwa 15,7 Prozent der Anteile. Das große Aktienpaket würde einen Übernahmedeal erleichtern. Die Dell-Geldreserven von mehr als fünf Milliarden Dollar machen das Unternehmen für die Finanzinvestoren zusätzlich attraktiver.

Smartphones und Tablets machen Dell zu schaffen
Der einst weltgrößte Computerhersteller zählt zu den großen Verlierern der Umwälzungen im PC-Bereich. Die Verbraucher greifen derzeit bevorzugt zu Smartphones und Tablets - eine Sparte, in der Dell den dominierenden Unternehmen Apple und Samsung bisher kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Der weltweite Marktanteil von Dell sank im Weihnachtsquartal nach Zahlen der Marktforschungsfirma Gartner von 12,2 Prozent im Jahr davor auf 10,2 Prozent. Der Absatz brach im Jahresvergleich um mehr als ein Fünftel ein.

Das schlägt sich auch in den Geschäftszahlen nieder. In dem Anfang November abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal fiel der Umsatz um elf Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn halbierte sich im Jahresvergleich auf 475 Millionen Dollar. Die Zahlen fielen noch deutlich schlechter aus als Analysten befürchtet hatten. Einzig das Geschäft mit Servern konnte zulegen.

Radikale Kursänderung vonnöten
Um das Steuer herumzureißen, müsste Dell radikal den Kurs ändern und stärker auf mobile Geräte setzen. Zugleich könnten dabei aber große Teile der bisherigen Umsatzbringer rund um PC-Hardware unter die Räder geraten - und so etwas kommt bei Anlegern schlecht an, wie Abhey Lamba, Analyst von Mizuho Securities, gegenüber Bloomberg erläuterte.

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