Sexy Utility Vehicle

Mazda CX-7: Spaß haben im Scharfspelz

Motor
14.01.2009 12:13
Er gehört tatsächlich zu einer eigenen Crossover-Fahrzeuggattung, der Mazda CX-7, ob man diese als „Sexy Utility Vehicle“ bezeichnen muss, wie das Mazda tut, sei aber mal dahingestellt. Tatsächlich befindet er sich irgendwo zwischen SUV, Sportwagen und Kombi. Er zog im Test sogar die anerkennenden bis neugierigen Blicke von Besitzern teurer, großer, schneller Autos auf sich. Und er ist bei Weitem nicht so harmlos, wie er aussieht…
(Bild: kmm)

Die Windschutzscheibe steht mit einem Winkel von 66 Grad flacher als an vielen Sportwagen, der Antriebsstrang stammt aus dem 6 MPS, an den auch die beiden Auspuffendrohre erinnern, die Dachlinie ist coupéartig und die 18-Zoll-Räder mit 235/60R18-Bereifung stehen fett auf der Straße. Damit ist eigentlich schon klar, wes Geistes Kind der CX-7 ist. er hat was von einem verSUVten RX-8.

Motor aus der MPS-Reihe
Der 2,3 Liter große Vierzylinder der MZR-Baureihe leistet wie im Mazda3 MPS und Mazda6 MPS dank Direkteinspritzung, Turboaufladung und Ladeluftkühlung 191 kW oder 260 PS bei 5.500 U/min. Das maximale Drehmoment von 380 Nm steht bei 3.000 Touren bereit, was mit zur 0-100-km/h-Zeit von 7,9 Sekunden beiträgt. Da kommt richtig Freude auf! Das Höchsttempo ist auf 210 km/h begrenzt, offenbar hat Mazda ein wenig Angst vor der eigenen Courage.

So kräftig der Motor zur Sache geht, wenn er mit Drehzahl gefüttert wird, so schmalbrüstig ist er allerdings unten herum. Man fiebert regelrecht dem Moment entgegen, wo der Zeiger des Drehzahlmessers über 3.000 Touren streicht. Das ist besonders lästig, weil man beim flotten Beschleunigen nach jedem Raufschalten unter 3.000 Touren landet – und damit im Beschleunigungsloch. Das Schalten macht aber gehörig Spaß, das Getriebe ist knackig, wie man das vom MX-5 kennt. Ungewöhnlich ist nur der extrem lange Schalthebel, aber an den gewöhnt man sich schnell.

Für einen SUV, der der CX-7 letztlich ist (wenn auch ein sehr sportlicher), ist das Fahrwerk überraschend sportlich. Der Mazda liegt satt in Kurven, die Lenkung vermittelt gutes Feedback, ist aber etwas zu nervös. Abseits der Straßen reißt der CX-7 keine Bäume aus, punktet aber mit serienmäßigem Allradantrieb (je nach Fahrsituation zwischen 100/0 und 50/50 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse) und mehr Bodenfreiheit als bei einem normalen Kombi.

Die Ergonomie nicht erfunden
Ergonomisch ist der Mazda keine Offenbarung. Die Mittelarmlehne ist zu kurz, die beiden Getränkehalter zwischen ihr und dem Schalthebel sind deplatziert (fast so schlimm wie im MX-5), das optisch schön in die Konsole integrierte Display für Bordcomputer, Uhr, Radio etc. ist zu klein geraten. Nicht nur, weil zu wenig Infos draufpassen, sondern weil es schlecht abzulesen ist, wenn es sehr hell ist, da es sehr weit vom Fahrer entfernt zentral knapp unter der Frontscheibe platziert ist. Zu klein bzw. zu kurz sind auch die Sitzflächen der Vordersitze. Schön, aber unsinnig: die lackierten Flächen auf der Mittelkonsole hinter dem Schalthebel; da wäre ein Ablagefach sinnvoller gewesen (am besten legt man sich hier ein „Nanopad“ hin, das man im Internet bestellen kann, dann verrutscht nichts).

Praktischer ist der Kofferraum, der prinzipiell 455 Liter fasst. Die Rücklehnen legen sich ruckzuck komplett flach und der Boden ist für gröberes Ladegut wendbar. Dann steht ein durchgehend flacher Ladeboden mit (bei dachhoher Beladung) 1.348 Litern Inhalt zur Verfügung. Das Abdeckrollo dürfte etwas einfacher einzuhängen sein.

An der Verarbeitung gibt’s nicht zu bemängeln, das Ambiente in der Basis-Version Challenge ist okay. Unverständlich ist nur, warum die lackierte Fläche am Multifunktionslenkrad eine andere Farbe (schwarz) haben muss, als im Rest des Innenraums (grau).

Wider den Information Overflow
Wirklich erholsam am CX-7 ist die Reduzierung auf das Wesentliche. Back to the roots, einfach Auto fahren, keine großen Spielereien. Der Blinker blinkt beim Antippen nur einmal statt dreimal wie inzwischen üblich, der Bordcomputer beschränkt sich auf eine Minianzeige, die er sich mit der Digitaluhr teilt, und die Außentemperatur wird gar nicht angezeigt. Eine variable Intervallschaltung steuert den Scheibenwischer statt eines Regensensors (die funktionieren sowieso nie problemlos). Im Testwagen piepst nicht mal ein Parksensor!

Was wirklich wichtig ist, ist an Bord. Schon in der Grundausstattung verfügt der Mazda CX-7 über sechs Airbags, auf einmaligen Druck reagierende Fensterheber an allen vier Türen, Zentralverriegelung, eine Geschwindigkeitsregelanlage, Alarmanlage, einen Radio-CD-Spieler mit MP3-Schnittstelle und Lenkradtasten zur Bedienung des Audio-Systems.

Die Preise beginnen in Österreich bei 34.990 Euro für das Basismodell.

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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