Das freie Wort

Irgendwas läuft falsch

Das Desaster, das die ÖVP angerichtet hat, genügt dieser Partei nicht. Nehammer will offensichtlich vollenden, was er angefangen hat. Die Chancen hierfür stehen gut, er ist nicht abgeneigt, mit dem Marxisten aus Traiskirchen zu koalieren! Was für eine Traumkombination! Genau das, was Österreich derzeit dringend braucht. Unser Budget ist aus allen Fugen, es wird nicht nur eine Abmahnung aus Brüssel wegen der Nichteinhaltung der Maastricht-Kriterien geben, sondern auch eine Abstufung der Kreditwürdigkeit wegen zu erwartender Verfestigung der Budgetdefizite, was wiederum höhere Zinsbelastungen und eine weitere Erhöhung des Defizits bewirken wird. Irgendwas läuft da falsch! Spannend, wie und ob es den beiden gelingt, sich auf ein Regierungsprogramm zu einigen. Ein bekennender Marxist und ein Konservativer, dazu braucht man keine Glaskugel, um zu erahnen, wie das ausgehen wird. Stillstand und Quälereien sind vorprogrammiert. Der Bürger kann nur hoffen, dass das Wählervertreibungsprogramm der beiden Parteien möglichst bald in Neuwahlen mündet. Warum schließt der Konservative Kickl aus, der umsetzen möchte, was ein großer Teil der Österreicher wünscht, während Babler, der einer Ideologie nachhängt, die erwiesenermaßen nie funktioniert hat, ein potenzieller Partner ist? Irgendwas läuft da falsch! Nicht falsch läuft es für die ÖVP. Sie hat die beste Chance, der nächsten Regierung anzugehören. Es geht nicht darum, was Österreich jetzt braucht, wie man möglichst schnell aus der Rezession herauskommt und die aus dem Ruder gelaufene Migration kanalisiert, es geht primär darum, an der Macht zu bleiben. Kickl wäre gut beraten, sich nicht um eine Regierungsbeteiligung zu bemühen. Er kann sich erste Reihe fußfrei ansehen, wie der Zug in die falsche Richtung fährt. Die Zeit und die Umstände arbeiten für ihn. Er wird ohne sein Zutun das nächste Mal hohe Zugewinne einfahren, die Systemparteien tun ihr Möglichstes, noch in diesem Jahrzehnt einstellig zu werden. Die Bundespräsidentenwahlen 2016 haben gezeigt, was möglich ist. Ist es für die ehemals großen Parteien wirklich so schwer zu erkennen, was falsch läuft?

Dr. Erich Gnad, Wien

Erschienen am Mo, 14.10.2024

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