Das freie Wort

Österreichs Wirtschaft in der Vertrauenskrise

Wirtschaft gut, alles gut – ist zwar stark vereinfachend, aber es stimmt. Österreichs Wirtschaft schwächelt schon längere Zeit, und es gibt keine positive Perspektive für die nächsten Jahre. Warum ist das so und welche Rolle spielt das Vertrauen? Ein Unternehmer unterscheidet sich vom unselbstständig Beschäftigten vor allem in der Bereitschaft, ein potenzielles Unternehmerrisiko einzugehen. Er investiert und geht in die Vorlage, in der Hoffnung, dass sein Projekt, seine Dienstleistung oder Produkt ertragreich sein wird. Dazu braucht es aber Zuversicht und eine generelle Stimmung, dass es nach vorne geht. Die Politik sollte größtmöglichen Wohlstand für die Bevölkerung zum Ziel haben und dementsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Österreichs Politik beschäftigt sich aber seit Jahren ungeniert nur mit sich selbst, und es kommt das Gefühl auf, dass die da „oben“ nur auf Machterhalt und ihre zukünftigen sicheren Jobs schauen. Was passiert, wenn dann eine Partei wenigstens den Anschein gibt, dass sie in erster Linie auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen will? Sie wird von allen anderen sofort ausgegrenzt. Dieselben Persönlichkeiten bleiben an der Macht und mischen sich im besten Fall neu zusammen. Fazit: Das Vertrauen in die Politik sinkt weiter. Die Bevölkerung wird noch ängstlicher und unsicherer. Die Vertrauenskrise wird nachhaltig verlängert. Der Boden für extreme Alternativen ist aufbereitet – eigentlich ein vermeidbares Drama.

Toni Matosic, Wien

Erschienen am Fr, 11.10.2024

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