Ich gehöre bezüglich Corona immer noch zum Team Vorsicht und nicht zum Team Leichtsinn. Daher wird es niemanden überraschen, dass ich immer noch der Ansicht bin, dass wir um rund vier Wochen zu früh und zu viel auf einmal lockern. Ob wir dennoch gut in und durch den Sommer kommen, wird davon abhängen, ob der Großteil der Menschen vernünftiger bleibt als die Politik. Bezüglich Maßnahmen ging es mir ehrlich gesagt auch nur selten weit genug. Ich habe zum Beispiel nie die Diskussion über eine Corona-App verstanden. Für die Dauer einer Ausnahmesituation hätte uns dieses Instrument schließlich einen bestmöglichen Gesundheitsschutz deutlich erleichtert. Oft habe ich mich gefragt, wie Datenschutz in Zeiten einer Pandemie einen höheren Stellenwert haben kann als die Gesundheit. Beim Grünen Pass in der geplanten Form habe ich allerdings erhebliche Bedenken. Warum aktuelle und historische Daten über Krankenstände, Reha-Aufenthalte, Einkommen, Arbeitslosigkeiten oder Bildungsweg zusammengeführt werden sollten, erschließt sich mir nicht. Das hat doch bitteschön absolut nichts mit einer verantwortungsbewussten pandemischen Sicherheitsvorkehrung zu tun. Das wäre eine Datensammlung, die mir eindeutig zu deutlich in Richtung George Orwell geht. Das geht zu weit! Es geht doch ausschließlich darum, nachweisen zu können, seit wann man einen vollständigen Impfschutz hat oder wie lange eine Corona-Erkrankung zurückliegt. Alle anderen müss(t)en sich sowieso regelmäßig testen lassen. In der jetzt geplanten Form darf es für den Grünen Pass niemals grünes Licht geben!
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