Österreichische Medien haben schlimme Nachrichten zu vermelden: Der Sommertourismus ist landesweit im Durchschnitt um 33 Prozent eingebrochen. Die Nächtigungen ausländischer Gäste gingen sogar um mehr als 43 Prozent zurück, und bei den Bundesländern bzw. Städten „erwischte“ es Wien mit großem Abstand am allerschlimmsten mit einem erschreckenden Rückgang von Mai bis August um unglaubliche 82 Prozent. Aber nicht nur der österreichische Tourismus wurde schwer getroffen, sondern die ganze Wirtschaft des Landes. Die ursprünglichen Prognosen für das 2. Quartal, also für die Zeit des Lockdowns, gingen von einem Wirtschaftseinbruch bis zu 12 Prozent aus. Dieses von vielen angezweifelte Minus bestätigte sich jetzt als „Optimismus-“ oder „Beruhigungsprognose“, denn die Realität ist noch wesentlich schlimmer. Die von der Statistik Austria jetzt veröffentlichten Zahlen geben für das 2. Quartal einen Wirtschaftseinbruch von 14,3 Prozent bekannt. Das ist der schlimmste Wirtschaftseinbruch seit 1945 in Österreich, und es ist ein schwacher Trost, dass sich Österreich damit im internationalen Mittelfeld befindet. Sich darüber zu freuen, dass es andere noch schlimmer erwischte, hilft bei uns nämlich niemandem, und die Folgen werden wir alle zusammen noch schmerzhaft zu spüren bekommen. Dass Corona auch Österreich nicht verschonte, ist Tatsache. Aber schuld an der wirtschaftlichen Misere ist – zwar nicht zur Gänze, jedoch zu einem beträchtlichen Teil – unsere Regierung mit den Corona-Maßnahmen. Es hätte sich vieles anders regeln lassen, aber das ist Ansichtssache.
Josef Höller, per E-Mail
Erschienen am So, 4.10.2020
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