Erstmals konnten wir im Zuge der Angelobung unsere neuen Minister und Staatssekretäre in Augenschein nehmen. Und siehe da, fast eine halbe Kompanie hat unser junger Wiederholungskanzler Sebastian Kurz dort antreten lassen. Das starke Weitwinkelobjektiv des ORF reichte nicht aus, um die breite Phalanx an Amtsträgern einzufangen. Das wäre ja nun noch nicht so schlimm, allerdings wird jeder der angetretenen Herrschaften sich unverzüglich mit einer Schar von Beratern und Experten umgeben, die, wir wir ja aus der letzten Legislaturperiode wissen, schon einmal 25.000,- Euro im Monat verdienen dürfen. Und viele der Honoratioren werden sofort die ersten Flüge buchen und sodann mit ihren Begleitern Hunderttausende Flugkilometer pro Jahr zurücklegen, um die eigene Wichtigkeit angemessen zu zelebrieren. Der Moloch an der Spitze der Republik wird Unsummen verschlingen. Wenn Herr Kurz uns dazu lächelnd erklärt, die angekündigte Steuerreform mit „notwendigen Einsparungen“ finanzieren zu wollen, kann einem fast schlecht werden.
Martin Gasser, Neumarkt
Erschienen am Fr, 10.1.2020
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