Flüchtlingsdrama

54 Burmesen in Kühlcontainer qualvoll erstickt

Ausland
10.04.2008 11:55
Sie träumten von Arbeit im thailändischen Urlauberparadies Phuket, doch sie erstickten qualvoll in einem Lkw-Container: 54 Wanderarbeiter aus Burma, von denen jeder den Menschenschmugglern 10.000 Baht (200 Euro) für die Fahrt in einem Seafood-Container bezahlt hatte.

Die Polizei fand die Leichen der 37 Frauen und 17 Männer am Mittwochabend in der thailändischen Provinz Ranong nahe der burmesischen Grenze. 47 weitere Insassen überlebten die Tortur in dem überfüllten Transporter für Fische und Meeresfrüchte.

Überlebende berichteten, nach einer halben Stunde sei die Atemluft in dem zwei mal sechs Meter großen Container knapp geworden, weil die Belüftung ausgegangen ist. Sie hätten geschrieen, gegen die Wand getrommelt und den Fahrer per Handy angerufen. Daraufhin ist die Belüftung wieder angegangen. Eine halbe Stunde später hat die Klimaanlage jedoch erneut den Geist aufgegeben. Diesmal hat der Fahrer nicht mehr auf ihre Schreie reagiert, sein Handy war ausgeschaltet.

Fahrer flüchtete, als er die Toten sah
Nach einer Stunde hat der Fahrer angehalten und die Türen des Containers geöffnet, berichteten Überlebende weiter. Er sei davongelaufen, als er die Opfer gesehen hat. 21 der Überlebenden wurden in Krankenhäuser gebracht, die anderen wurden vernommen. Nach dem flüchtigen Lkw-Fahrer und der hinter ihm stehenden Menschenschmugglerbande wird gefahndet.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte in ihrem Jahresbericht 2005 festgestellt, dass burmesische Wanderarbeiter in Thailand Jobs annehmen, die Thailändern zu gefährlich, erniedrigend und schmutzig sind. Sie würden meist unterhalb des thailändischen Mindestlohns bezahlt und müssten täglich viele Stunden unter ungesunden Bedingungen arbeiten.

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