Nächster "Gigant"

Branchenmix der Innenstadt war früher besser

Oberösterreich
26.11.2007 20:26
Tote Hose in der Innenstadt? Von wegen! Während andere Städte mit Besucher- und Geschäfteschwund kämpfen, wurde mit Nespresso gestern der nächste „Gigant“ in der Linzer City präsentiert. Was WKO-Linz-Obmann Heinz Hofmann zwar super findet - aber er sagt auch: „Früher war der Branchenmix besser.“

„Wie sich Linz gegen die Shopping-Center vor den Stadttoren behauptet, ist schon bemerkenswert“, ist Heinz Hofmann, Obmann der Wirtschaftskammer Linz-Stadt, begeistert. Schließlich eröffnete gestern der Schweizer Kaffeegigant Nespresso, der 2006 mehr als eine Milliarde Schweizer Franken (rund 600 Millionen Euro) Umsatz erzielte - seine zweite Boutique in Linz, wo man auf 180 Quadratmetern in der Schmidtorstraße sämtliche Kaffee-Wünsche erfüllt. „Damit hat Linz einen weiteren Frequenzbringer“, sagt Stadtentwickler Karl Schörghuber, der Shops wie Peek & Cloppenburg, H&M oder Lebensmittelgeschäfte genauso dazuzählt. „Wichtig sind auch Geschäfte wie Ralph Lauren, Boss oder Lacoste. Die Leute suchen immer mehr nach Marken.“

Allerdings - die „Gigantomanie“ (O-Ton Hofmann) wirft auch einen großen Schatten. „Früher war der Branchenmix besser, gab es mehr Familienbetriebe“, sagt Hofmann. Auch Schörghuber weiß, dass es die „Vielfalt ist, die eine Stadt ausmacht“. Dennoch ist die Innenstadt äußerst beliebt, schlendern rund 230.000 Menschen pro Woche durch die Landstraße.

Doch nicht nur im Zentrum, auch in Urfahr gibt`s Shop-News. So eröffnen im um 40 Millionen Euro umgebauten Lentia noch diese Woche Merkur und Hervis ihre Pforten. Allerdings - der von Eigentümer und PlusCity-Boss Ernst Kirchmayr angestrebte Durchbruch zur Urfahraner Hauptstraße wird sich wohl (wie berichtet) noch bis 2009 hinziehen: wegen des Prozesses gegen Josef Handlbauer senior, der sich gegen den Verkauf eines 157 Quadratmeter großen Grünstreifens wehrt…




Foto: Horst Einöder

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