24 Messerstiche

Mutter soll ihre eigene Tochter getötet haben!

Oberösterreich
16.11.2007 19:37
Eine Mutter soll ihre Tochter erstochen – und versucht haben, den Mord als Selbstmord zu tarnen. Doch ihre zerschnittenen Hände machten die tief trauernde Hinterbliebene verdächtig: Die Wäscherin Terezia Portik (52) aus Lenzing wurde verhaftet, weil sie die Künstlerin Jolanda Lissak (29) aus Wien im Streit getötet haben dürfte.

Was den tragischen Generationenkonflikt ausgelöst hat, ist noch ein Rätsel, weil die Linzer Ermittler auf die ersten Aussagen der Tatverdächtigen angewiesen sind: Demnach sei ihre Tochter, die Malerei und Ausdruckstanz studiert hat, „narrisch“ gewesen, „geistig behindert“ und in „psychiatrischer Behandlung“. „Krankhafte Depressionen“ hätten Donnerstand Abend zu Selbstmorddrohungen geführt, doch die Mutter habe ihre geschiedene Tochter beruhigen können.

Beide seien ins Bett gegangen, hätten geschlafen. Um 5 Uhr in der Früh habe dann Terezia die schreckliche Entdeckung gemacht – Jolanda blutüberströmt in der Duschtasse im Badezimmer sitzend: „Da hat sie noch gelebt“, versuchte die Frau eine Stunde später der alarmierten Polizei weiszumachen. Warum hat sie dann nicht früher Hilfe geholt? Warum hat sie selbst Schnittwunden an beiden Handrücken? Ein Selbstmordversuch? Oder eher die Spuren eines wilden Kampfes auf Leben und Tod, als zwei Frauen verzweifelt versuchten, einander ein Messer zu entwinden?

Einige Antworten gab noch Freitag Nachmittag der Linzer Gerichtsmediziner Prof. Dr. Johann Haberl: Er stellte zwölf Stiche und Schnitte in der Brust des Opfers fest, aber ebenso viele Wunden auch am Rücken – und sogar genau zwischen den Schulterblättern, sodass ein Harakiri auszuschließen sei. Viele andere offene Fragen sollen nun Spuren und Verhöre beantworten: Wer wem ins Messer lief, ob auch ein Unbekannter zur Tatzeit am Tatort gewesen sein könnte, wer die Tote in die Dusche geschleppt haben kann, und warum die Kampfspuren weggewaschen und Lügengeschichten aufgetischt wurden. 

Erst dann kann der Welser Staatsanwalt Franz Haas entscheiden, ob er Chefinspektor Manfred Burger einen Haftbefehl erteilt. Ob der 62-jährige Leiter der Mordgruppe des Landeskriminalamtes seinen 115. Fall klären – und zum Jahreswechsel beruhigt in den verdienten Ruhestand gegen kann.




Foto: montmartre

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt