Standen 2006 den Beamten landesweit anfangs 26 und später 32 solche Geräte zur Verfügung, hat die Polizei im Kampf gegen Alkohol am Steuer mächtig aufgerüstet: Derzeit werden in Oberösterreich 78 Schnelltester eingesetzt. Je größer der Bezirk, desto mehr Geräte sind im Einsatz. Ihr Vorteil: Die Kontrolle dauert nur wenige Minuten, ist unbürokratisch.
Der Großeinsatz von 78 Testern sorgte heuer für eine Kontrolldichte wie noch nie: Im gesamten Vorjahr wurden 22.859 Lenker überprüft, heuer (bis Ende September) waren es 25.811.
Da eine Alkoholisierung zwischen 0,5 und 0,8 Promille zu einem der 13 Vormerkdelikte zählt, wurden auch 1225 Lenker vorgemerkt. Insgesamt 3668 überprüfte Autofahrer hatten mehr Alkohol intus und mussten ihre Führerscheine gleich abgeben. Und diese Zahlen werden wohl noch in die Höhe schnellen: Denn aufgrund von Weihnachtsfeiern und Punschständen steigt im Advent der Anteil von Alko-Sündern im Straßenverkehr erfahrungsgemäß stark an.
„Die vielen Alkotester schrecken nicht ab!“
Rekord bei Alko-Kontrollen, aber die Polizei will noch mehr Schnelltestgeräte, so Oberstleutnant Klaus Scherleitner von der Verkehrsabteilung.
Schrecken die 78 Schnelltester die Alkolenker ab?
Ich fürchte nein. Wenn einer 10-mal eine Strecke fährt und dabei 9-mal keine Kontrolle hat, dann denkt er nicht mehr an das Risiko, erwischt zu werden. Dann probiert er es einfach aus.
Trunkenheit am Steuer wird noch zu sehr als ein Kavaliersdelikt betrachtet.
Ich glaube, da ändert sich schon etwas im Bewusstsein der Leute. Dieser Bereich wird zunehmend sensibler betrachtet. Man merkt das auch daran, dass immer mehr Heimbringerdienste organisiert werden.
Und wie schaut es bei den Jugendlichen aus?
Ich glaube, der Probeführerschein brachte schon etwas. Der Großteil der Jugendlichen ist brav und fährt nicht betrunken. Aber es gibt natürlich Ausreißer.
Die Polizei hat 78 Schnelltestgeräte. Reicht das?
Es könnten sicher noch um einige mehr sein.
Die Daten sind verlässlich.
Die Messwerte von den Schnelltestgeräten sind mit denen von einem Alkomat eigentlich ident.
Foto: Chris Koller
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