Schwerer Vorwurf

Burmas Armee soll Kindersoldaten einsetzen

Ausland
31.10.2007 09:00
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft der Militärregierung von Burma vor, reihenweise Kindersoldaten zu rekrutieren. Buben ab dem Alter von zehn Jahren würden von Anwerbern gekauft und dann an das Militär veräußert, berichtete HRW am Dienstag. Die Kinder würden praktisch wie Gefangene behandelt und geschlagen.

HRW berief sich dabei auf Interviews mit 20 früheren burmesischen Soldaten. Die überwiegende Mehrheit von ihnen habe die Zahl der Jugendlichen und Kinder unter den Rekruten auf fast ein Drittel beziffert. Die Militärjunta erklärte der Organisation zufolge, es würden nur Freiwillige über 18 Jahren zum Dienst in der Armee herangezogen.

HRW zufolge sucht das burmesische Militär derzeit händeringend nach Personal. Bereits vor der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung im September habe die Armee Probleme gehabt, ihre Ränge zu füllen. Der Einsatz von Soldaten gegen protestierende Mönche sowie bei der Tötung und Festnahme von Demonstranten könnte dazu führen, dass künftig noch mehr Kindersoldaten rekrutiert würden, erklärte Human Rights Watch weiter.

Wieder Kundgebung buddhistischer Mönche in Burma
Unterdessen haben sich zum ersten Mal seit der blutigen Niederschlagung friedlicher Massenproteste in Burma am Mittwoch erstmals wieder mehr als hundert buddhistische Mönche versammelt. Die Mönche zogen durch die Straßen der Stadt Pakokku, 500 Kilometer nördlich von Rangun, und sangen; sie riefen allerdings keine gegen das Militärregime gerichteten Parolen. Sie begannen ihren Marsch an der Pagode Shwagu und rezitierten fast eine Stunde Gebete. Danach kehrten sie in ihre Klöster zurück.

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