Krebs im Todestrakt

Todkranker erreicht Hinrichtungsaufschub

Ausland
25.10.2007 19:18
Ein Gericht in den USA hat die Hinrichtung eines unheilbar an Krebs erkrankten Straftäters gestoppt. Wenige Stunden vor der geplanten Tötung per Giftspritze gab ein Berufungsgericht dem Antrag des 53-jährigen Daniel Siebert aus dem Bundesstaat Alabama statt. Alabamas Gouverneur Rob Riley wehrt sich gegen das Urteil. Er will verhindern, dass der Verurteilte eines natürlichen Todes stirbt. „Es käme einer Strafminderung gleich“, argumentiert Riley.

Siebert leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium und wurde zum Tode verurteilt, nachdem er 1986 zwei junge Frauen und zwei Kinder im Alter von vier und fünf Jahren getötet hatte. Später wurde er auch eines fünften Mordes für schuldig befunden.

Sieberts Anwälte hatten vor dem Berufungsgericht um Aufschub gebeten, bis der Oberste Gerichtshof der USA über die Rechtmäßigkeit der Giftspritze entschieden hat. Der Einsatz der Giftspritze ist nämlich nach mehreren unplanmäßig verlaufenen Hinrichtungen in den USA derzeit äußerst umstritten.

Der Oberste Gerichtshof in Washington hatte am 25. September eine Klage von zwei Todeskandidaten aus dem Bundesstaat Kentucky zugelassen, die diese Tötungsmethode für verfassungswidrig halten. Im Anschluss hatten mehrere Bundesstaaten Hinrichtungen ausgesetzt, Alabama übrigens nicht. Die Verhandlung in Washington ist für Anfang 2008 geplant. So lange wird Siebert aber nach Angaben der Ärzte ohnehin nicht mehr leben.

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