Vertrag in Gefahr
“Evro”: Bulgarien droht mit Abstimmungsblockade
Die für Montag geplante Annahme des Abkommens durch die EU-Außenminister ist arg gefährdet. Portugiesische Diplomaten appellierten an Bulgarien, grünes Licht für den Vertrag zugeben. Die Blockadedrohung ist insofern kurios, als der Streit eigentlich nichts mit Montenegro zu tun hat.
„Wir haben kein wie auch immer geartetes Problem mit Montenegro“, versicherten portugiesische Diplomaten in Brüssel. Stein des Anstoßes ist vielmehr, dass die europäische Gemeinschaftswährung in der bulgarischen Übersetzung des Assoziierungsabkommens in kyrillischer Schrift als „Euro“ bezeichnet wird und nicht wie von Bulgarien gefordert als „Evro“. In Bulgarien schreibt man Euro in kyrillischer Schrift mit "EBPO", das Wort wird im Land als "Evro" ausgesprochen.
Bulgarien kämpft schon länger darum, den Euro auch offiziell in der kyrillischen Schreibweise so nennen zu dürfen, dass dies das gesprochene Wort „Evro“ ergibt und will das auch beim informellen Gipfel der Staats- und Regierungschefs kommende Woche in Lissabon durchsetzen. Diplomaten anderer EU-Länder haben für die bulgarische Haltung allerdings wenig Verständnis und verweisen darauf, dass auch Slowenien und Litauen die im restlichen Europa gebräuchliche Schreibweise des Euro akzeptieren mussten.
Spätestens bis zur Herausgabe der nächsten Serie der Euro-Geldscheine muss der Konflikt gelöst werden. Auf den neuen Scheinen soll die Bezeichnung „Euro“ nämlich auch in ihrer kyrillischen Variante und nicht wie bisher nur im lateinischen und im griechischen Alphabet aufscheinen. Ob dies dann gesprochen „Euro“ oder „Evro“ heißen wird, steht noch in den Sternen…
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