Bahn stand still

Lokführer-Streik sorgt für hitzige Stimmung

Ausland
06.10.2007 15:27
Der dreistündige Streik eines Großteils der Lokführer der Deutschen Bahn hat am Freitag für eine aufgeheizte Stimmung zwischen Deutscher Bahn und der Gewerkschaft der Lokführer geführt. In der Bevölkerung wächst inzwischen die Kritik an den Streikenden, und auch die Gewerkschaft ver.di distanzierte sich. Am Frankfurter Bahnhof ist die Bahn gegen eine Demonstration der Lokführergewerkschaft vorgegangen. Sie hatte von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und die Streikenden gebeten, außerhalb des Bahnhofs zu demonstrieren.

Auch Züge aus Wien waren von dem Arbeitsausstand betroffen, sie stoppten Salzburg. Trotz breiter Kritik denkt die Gewerkschaft GDL weiterhin nicht an eine Änderung ihrer Pläne. Sie schließt eine Fortsetzung der Bahnstreiks nicht aus und setzte dem Deutschen Bahn-Management ein Ultimatum: Bis Dienstag 13.00 Uhr muss ein Angebot für einen eigenständigen Tarifvertrag vorliegen. Die Lokführergewerkschaft fordert für ihre Mitglieder einen eigenständigen Tarifvertrag und bis zu 31 Prozent mehr Geld für das Fahrpersonal. Die Bahn lehnt einen separaten Tarifvertrag ab.

Millionen Pendler verspätet
Im morgendlichen Berufsverkehr am Freitag hatte die Gewerkschaft für drei Stunden Nahverkehrszüge und S-Bahnen in ganz Deutschland bestreikt. Die Deutsche Bahn hatte aber bereits einen ganztägigen Notfahrplan aktiviert. Dadurch fuhr nur die Hälfte der üblichen knapp 40.000 Züge. Millionen Pendler mussten Verspätungen hinnehmen.

Der Streik der Lokführer der Deutschen Bahn wird aber für die Bahn zum Problem. Die Zustimmung in der Bevölkerung ist am Sinken. Wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer ergab, halten 50 Prozent der Befragten den Ausstand für nicht gerechtfertigt. 45 Prozent sind demnach gegenteiliger Meinung. Bei der ersten Streikwelle im Sommer hielten noch 48 Prozent die Maßnahmen für gerechtfertigt, und nur 45 Prozent lehnten sie ab.

Teurer Streik
Der Ausstand kostete der Deutschen Bahn jedenfalls viel Geld. "Allein im Personenverkehr ist das ein Schaden von über einer Million Euro pro Streiktag", sagte Sprecher Achim Stauß am Freitag dem Fernsehsender N24. "Wir haben auch Angst, dass Kunden dann das Vertrauen in die Bahn verlieren."

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