Mit einem derart strafmildernden Vollrausch verteidigt sich auch ein anderer Steyrer Mordverdächtiger, dem noch im Oktober der Prozess gemacht wird: Der Wirt Arno Reiter (43) soll im Jänner aus Eifersucht seine Frau Kornelia (47) gefesselt, geknebelt und mit einem Müllsack erstickt haben. Drei Tage später hatte der Verdächtige bei seiner Verhaftung 2,6 Promille Alkohol im Blut, noch mehr will er zu Zeit der Tat getankt haben: „Wenn er das getrunken hätte, was er angegeben hat, wäre er tot“, meint sein Steyrer Ankläger Guido Mairunteregg.
Der Staatsanwalt zweifelt auch an der Volltrunkenheit des Türken, für den die Unschuldsvermutung gilt: „Wenn jemand noch mitkriegt, dass seine Freundin sofort Hilfe braucht, die Rettung anruft und die Adresse angibt, dann weiß er offenbar, was er tut“, glaubt Mairunteregg Strahl das Blackout nicht: „Er war voll ansprechbar, aber seine Blutprobe wird erst analysiert.“
Bisher ist die Aussage des Verdächtigen nicht zu widerlegen, dass er erst ernüchtert sei, als er sein blutüberströmtes Opfer gesehen habe: „Das muss ich getan haben, weil sonst keiner da war.“
Foto: Hannes Markovsky
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.