Schlimmes Unglück

¿Faustgroße Feuerbälle sausten durch die Sauna¿

(Bild: Privat)

„Es war wie ein Vulkanausbruch“ - die Erinnerung schnürt Eva Gahleitner (46) aus Wels die Kehle zu. Die sechsfache Mutter war am 31. August bei einem missglückten Saunaaufguss zur lebenden Fackel geworden. Zu viel Zitronenöl im Wasser hatte die Sauna in einen Hexenkessel verwandelt. 45 Prozent der Haut von Gahleitner wurden verbrannt, die arme Frau lag zwanzig Tage lang auf der Intensivstation.

„Ich bin zuhause in der Sauna am Bauch gelegen, war total relaxt und hatte die Augen geschlossen“, erinnert sich Eva Gahleitner, wie idyllisch der schreckliche Abend des 31. August begann: „Eigentlich war es meine blöde Idee: Ich wollte, dass mein Mann ein Öl benutzt, das wir vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt bekommen haben. Es ist wahrscheinlich zu viel auf einmal rausgekommen. Mein Mann gießt auf, sofort zischen faustgroße Feuerbälle in der Sauna herum, es war wie ein Vulkanausbruch.“

Manfred Gahleitner schreit, reißt die Saunatür auf und flieht. Seine Frau: „Ich musste durch einen Feuerregen raus. Zuerst hab´ ich gar nicht bemerkt, dass ich verletzt bin. Dann bin ich zu meinem Mann unter die Dusche. Er dreht sich um, sieht mich - und fängt an zu schreien: ,Du bist total verbrannt!´“

Gahleitner war vor allem auf der rechten Körperseite ein- bis zweitgradig versengt. Sie wurde zuerst ins Welser Klinikum gebracht, dann ins Wiener AKH eingeliefert: „Wir haben in Österreich ein tolles Rettungssystem, es war alles hervorragend durchorganisiert.“

Die Kindergartenleiterin lag zwanzig Tage lang auf „Intensiv“: „Meine Haut ist schon wieder großteils nachgewachsen. Aber sie ist so dünn wie Papier. Auch im Gesicht hab´ ich furchtbar ausgeschaut: Man sieht an den Farbrötungen genau, wie das Feuer in die Haut hineingebrannt hat. Und ich hab´ ein total gestörtes Kälteempfinden.“

Gahleitner hofft, dass sie Mitte kommender Woche heimdarf, sagt tapfer: „Aber ich werde wohl noch ein Jahr ein Pflegefall sein.“

 

 

 

Foto: Privat