Concorde-Crash

Concorde-Schwachstelle lange vor Absturz bekannt

Ausland
20.09.2007 13:43
Die Ermittlungen zur Concorde-Katastrophe, bei der im Jahr 2000 113 Menschen ums Leben kamen, stehen unmittelbar vor ihrem Abschluss. Wie die französische Tageszeitung "Le Figaro" berichtet, war eine für den Unfall mitverantwortliche Schwachstelle des Überschallflugzeugs schon Jahre vor dem verheerenden Absturz am 25. Juli 2000 bekannt gewesen, ist allerdings nie behoben worden. Der Concorde-Prozess soll im nächsten Jahr beginnen.

Im für 2008 vorgesehenen Prozess wird es laut "Le Figaro" vor allem um die Frage gehen, warum Konstrukteure und Behörden die Warnungen vor der Schwachstelle des Überschalljets ignorierten.

Der Unfallhergang war schnell rekonstruiert: Ein Flugzeug der Continental Airlines hatte auf der Startbahn des Pariser Flughafens Charles-de-Gaulle eine Titanlamelle verloren. Ein Reifen der wenige Minuten später startenden Concorde platzte, Gummiteile durchschlugen einen Tank, ausströmendes Kerosin entzündete sich. Der Air-France-Jet stürzte brennend auf ein Hotel.

Concorde-Tank trotz Warnungen nicht verstärkt
Den Ermittlungsunterlagen zufolge gab es seit 1979 mehrere Vorfälle, bei denen Reifenteile den Tank einer Concorde beschädigten. "Eine technische Behebung dieser Schwachstelle (durch eine Kevlar-Verstärkung) war in den 80er Jahren möglich", zitiert der "Figaro" aus einer Studie von 2004. In einem weiteren Bericht von 2005 haben die Experten demnach festgehalten, dass mehrere schwere Zwischenfälle als Vorboten der Katastrophe bewertet werden könnten. "Es gab zahlreiche Alarmsignale, aber die entsprechenden Maßnahmen wurden nie ergriffen", sagte der Anwalt Roland Rappaport der Zeitung.

Wegen der Katastrophe sind zwei frühere Concorde-Ingenieure, ein leitender Angestellter der Flugaufsichtsbehörde DGAC sowie die Fluggesellschaft Continental Airlines angeklagt.

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