Landwirte geben auf

Täglich 9 Milchbauern weniger

Österreich
02.09.2007 20:03
Das Bauernsterben erreicht einen neuen traurigen Rekord! Seit dem EU-Beitritt vor zwölf Jahren haben in Österreich täglich neun Milchbauern ihr Melkzeug für immer an den Nagel gehängt. Damit hat sich die Zahl dieser Landwirte von damals 80.000 auf nur noch 38.000 mehr als halbiert!

"Die jetzige Milchpreiserhöhung kommt für viele Landwirte zu spät", seufzt Ewald Grünzweil, Obmann der Interessensgemeinschaft Milch, die auf dem Markt mit der bauerneigenen "Fairen Milch" punktet. Seit Jahren appellieren die heimischen Bauern händeringend an ihre Molkereien, den Erlös doch zu erhöhen.

Doch Bewegung kommt erst jetzt in die Sache. Weil die internationale Nachfrage rasant ansteigt, ist das wertvolle Lebensmittel von der Kuh plötzlich begehrt wie nie zuvor. Fast alle großen Molkereien des Landes sehen sich gezwungen, bis zu 40 Cent pro Kilo zu bezahlen, um ihre bäuerlichen Lieferanten bei der Stange zu halten.

Doch das war nicht immer so. Im Jahr 2002 wurde ein historischer Tiefstand von weniger als 26 Cent erreicht. "Damals haben viele von uns resigniert und die Produktion ganz eingestellt. Denn der Preis hat keine Investitionen mehr erlaubt. Viele, vor allem die Bergbauern, konnten nicht einmal die laufenden Lebenskosten decken", bestätigt "Falter-Bauer" Grünzweil aus Bad Leonfelden (OÖ). Verschärft wurde das durch die teilweise unsinnigen, aber kostenintensiven Auflagen der Brüsseler Agrarbürokraten.

Nach offiziellen Zahlen gibt es hierzulande nur noch rund 38.000 Milchbauern. Experten prophezeien einen weiteren Niedergang auf dramatische 20.000 im Jahr 2015.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele