Nervengas
Chemikalien bei UNO in New York entdeckt
Gefahr habe nicht bestanden. An der New Yorker Börse sorgte die Nachricht zunächst für Unruhe. Nachdem Details bekannt wurden, beruhigte sich die Lage aber.
Zu den aufgefundenen Substanzen gehörte auch Phosgen, wie die UNO auf einer Pressekonferenz mitteilten. Das tödlich wirkende Nervengas war bereits im Ersten Weltkrieg eingesetzt worden. In dem UNO-Büro seien zwei Plastikkästen mit einem Behälter aus Glas und einem aus Metall gefunden worden. Darin seien mehrere verschlossene Gefäße mit flüssigem Inhalt gewesen, von denen das längste in etwa die Größe eines Kugelschreibers gehabt habe. Die Substanzen aus den Gefäßen seien inzwischen untersucht worden. Es habe sich herausgestellt, dass die Chemikalien 1996 von UNO-Inspektoren aus der irakischen Chemiewaffenfabrik Al-Muthana mitgenommen worden seien.
Nervengas schon in niedriger Konzentration tödlich
Laut der UNO-Sprecherin Marie Okabe verständigten die Vereinten Nationen die amerikanische Bundespolizei FBI, die die Behälter nach unbestätigten Informationen inzwischen von Experten beseitigen ließ. "Es besteht keine unmittelbare Gefahr, und die UNMOVIC-Belegschaft arbeitet weiterhin in den Räumen", sagte sie. Bei Untersuchungen mit Spezialgeräten seien keine Spuren des Nervengases in dem Gebäude gefunden worden. Das Atemgift Phosgen (COCl2) kann schon in niedriger Konzentration tödlich sein.
Die UNMOVIC-Waffeninspektoren waren im März 2003 im Zusammenhang mit dem Einmarsch von US-Truppen in den Irak aus Bagdad abgezogen worden. Ihr Mandat erlosch vor zwei Monaten. Seitdem archivieren die ehemaligen Waffeninspektoren UNO-Angaben zufolge die in mehr als hundert Schränken untergebrachten Proben und Unterlagen, die sie von Anfang der 1990er Jahre an im Irak beschlagnahmt hatten. Das UNMOVIC- Büro liegt mehrere hundert Meter vom UNO-Hauptsitz an der Ostseite von Manhattan entfernt.
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