„Ötzi wurde kaltblütig ermordet. Er kam auf der Flucht vor den Verfolgern mit einer leichten Handverletzung am Tisenjoch an, stellte seine Ausrüstung auf die Seite - und wurde von einem Pfeil in die linke Schulter getroffen. Eine starke Blutung machte ihn wehrlos, war aber nicht tödlich“, sagt Dr. Albert Fink von der Europäischen Akademie in Bozen im „Krone“-Interview.
„Erst ein frontaler Schlag auf seinen Kopf führte zum Schädel-Hirn-Trauma. Vor der Leichenstarre drehte ihn der Angreifer auf den Rücken und zog den Pfeil aus der Schulter. Die Spitze blieb im Pfeilkanal hängen“, so Fink weiter: „Nach genauen und erneuten Untersuchungen am Fundort ist diese These eindeutig zu belegen.“
Dazu begutachtete das Forscherteam mit dem Wiener Archäologen Andreas Lippert, den Bozner Radiologen Paul Gostner und Patrizia Perntner sowie dem Gerichtsmediziner Eduard Egarter Vigl die Fundposition nochmals gemeinsam. Daraus und mit Daten des Computertomografen aus dem Jahr 2005 entstand der vorläufige „Endbericht“. Fink: „Die Forschung an Ötzi geht natürlich weiter.“
Von Günther Krauthackl, KronenZeitung
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