Neue Jets & Raketen

Putin rüstet Russland wieder auf

Ausland
18.08.2007 19:16
Der russische Bär brüllt wieder! Präsident Wladimir Putin lässt keine Gelegenheit aus, der Welt vorzuführen, dass er sein riesiges Reich mit aller Kraft und den sprudelnden Öl- und Gasmilliarden im Hintergrund wieder an den alten Supermachtstatus heranführen will. Jetzt unterstreicht der Kreml-Chef das mit einem gigantischen Aufrüstungsprogramm. Und er lässt seine Luftwaffe wieder weit außerhalb der Grenzen patroullieren.
Die Entscheidung sei eine Reaktion auf die Bedrohung durch andere militärische Mächte, sagte Putin in Anspielung auf das von den USA geplante und von Russland zum "feindlichen Akt" hochstilisierte Raktenschutzschild in Europa. Der "unilaterale Stopp" der strategischen Langstreckenflüge nach dem Ende der Sowjetunion habe Russlands Sicherheit beeinträchtigt, weil andere Staaten an solchen Flügen festgehalten haben.


Gemeint sind hier wiederum die USA, die vorerst allerdings höhnisch reagieren. "Wenn Russland meint, es muss diese alten Flugzeuge aus der Mottenkiste holen und wieder zum Einsatz bringen, dann ist das seine Entscheidung", spottete der Sprecher des Außenministeriums in Washington. Doch der Kreml kündigt ein riesiges Rüstungsprogramm an: Bis zu 100 neue Kampfjets pro Jahr, modernisierte Langstreckenbomber, sechs neue Flugzeugträger, acht neue Atom-U-Boote mit ebenfalls neuen Atom-Raketen sowie ein neues Raketenabwehrsystem.


Raketen bald restlos veraltet

Experten bleiben dennoch gelassen: Selbst wenn Russland seine Pläne durchhalten sollte, würde es im Jahr 2015 über weniger einsatzbereite Raketen verfügen als derzeit. Denn der Großteil des Arsenals werde bis zu diesem Zeitpunkt restlos veraltet sein.


Abgesehen davon hat das derzeitige Muskelspiel von Putin und seiner Kreml-Führung keineswegs nur internationale, sonder auch höchst innenpolitische Gründe. Denn gegen Ende des heurigen Jahres stehen Parlaments- und im kommenden Frühjahr die Präsidentschaftswahlen an. Und der Kreml will der Bevölkerung beweisen, dass er das Land wieder stark gemacht hat, dass der russische Bär eben wieder brüllt.


Von Christian Hauenstein
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