Taliban-Geiseln
Weiterer Südkoreaner in Afghanistan getötet
"Wir haben verschiedene Ultimaten gesetzt, aber die afghanische Regierung hat sie nicht beachtet", sagte Ahmadi. Den Namen der getöteten männlichen Geisel gab er mit Sung Sin an.
Nach seiner Erschießung um 20.30 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) sei der Leichnam im Bezirk Kara Bagh zurückgelassen worden. Die afghanische Regierungsdelegation, die mit den Geiselnehmern verhandelt, hatte sich noch zuversichtlich gezeigt, dass die Taliban die von Kabul erbetene Frist um zwei Tage verlängern würden. Ahmadi drohte weitere Erschießungen von Geiseln an.
Die Entführer eines Deutschen in Afghanistan haben unterdessen nach Informationen des Senders ZDF konkrete Forderungen für die Freilassung gestellt. Diese seien allerdings bisher nicht öffentlich bekannt. Der Ingenieur werde von einer lokalen Organisation festgehalten, die den Taliban zuzurechnen sei.
Am Sonntag waren die Verhandlungen um die Südkoreaner ins Stocken geraten, nachdem die afghanische Regierung die bedingungslose Freilassung der Geiseln gefordert und ein Regierungsvertreter eine gewaltsame Lösung der Geiselkrise nicht ausgeschlossen hatte. Die Taliban brachen daraufhin die Gespräche vorübergehend ab. Die Regierung in Kabul bestand zudem darauf, dass zunächst die 18 weiblichen Geiseln freigelassen werden sollten - dem die Entführer mit der Forderung konterten, zunächst müssten acht Taliban-Gefangene freikommen.
Die Südkoreaner - Mitglieder einer christlichen Freikirche, die in Afghanistan medizinische Hilfe leisten wollten - waren am 19. Juli auf dem Weg von der Hauptstadt Kabul nach Kandahar im Süden des Landes verschleppt worden. Eine der Geiseln, ein 42-jähriger Pastor, wurde bereits vergangenen Mittwoch von den Entführern erschossen. Die Leiche von Bae Hyung-kyu wurde am Montag in seine Heimat übergeführt.
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