Aufgrund der thematisch eng verknüpften Teile zwei und drei umfasst das Spiel zum Film beide Teile. Die Geschichte wird in teils sehr kurzen Zwischensequenzen weitererzählt. Dies hat zur Folge, dass der Handlungsfaden nur sehr bruchstückhaft und nur für Kenner der Filme verständlich vermittelt wird. Da ist es umso ärgerlicher, dass es teilweise recht starke Abweichungen von der Filmvorlage gibt.
Für die Lokalisation konnten leider nicht die Synchronsprecher des Films gewonnen werden. Trotz der durchaus bemühten Leistung der deutschen Sprecher fehlt der Wiedererkennungseffekt und somit das Gefühl, wirklich den Film nachzuspielen.
Spielerisch wurde "Pirates of the Carribean" auf jede Menge Säbelduelle reduziert. An den verschiedenen Schauplätzen, wie beispielsweise Singapur oder an Bord der Black Pearl, werden die Klingen gekreuzt. Gesteuert werden abwechselnd die Hauptcharaktere Jack, Will, Elizabeth und Captain Barbossa.
Wildes Buttonsmashing reicht allerdings fast immer aus, um siegreich aus den Duellen hervorzugehen. Die verschiedenen Kombos, die nach und nach freigeschaltet werden, sowie der Einsatz von Pistole oder kleinen Bomben ist daher eigentlich gar nicht wirklich notwendig. Sollte die Gesundheitsanzeige gegen Null gehen, lässt sich mit einem der zahlreichen Health Packs das vorzeitige Ableben leicht verhindern.
Der Spielverlauf ist linear vorgegeben. In den Städten sorgen kleine Minispiele, entweder ein Würfel- oder ein Kartenspiel, für einen Hauch von Abwechslung. An bestimmten Stellen im Spiel wird ein sogenannter "Jackanismus" ausgelöst. Hört sich spannend an, ist aber nicht mehr als das Drücken des richtigen, am Bildschirm angezeigten Buttons zum richtigen Zeitpunkt. Nach der Absolvierung eines Levels oder eines "Jackanismus" werden verschiedene Charaktere, Waffen und Schauplätze für den Herausforderungsmodus freigeschalten.
Ein weiteres Manko stellt der kleine Umfang dar, denn an zwei Abenden ist man bereits bei der Endsequenz angelangt. Danach kann man sich noch an der Herausforderung versuchen, bei der an verschiedenen Schauplätzen etwa eine bestimmte Anzahl an Gegnern besiegt oder eine festgelegte Zahl an Kombos ausgeführt werden müssen. Neue Motivation will dabei allerdings nicht mehr aufkommen.
Technisch präsentiert sich "Pirates of the Carribean" durchaus solide und ohne grobe Schwächen, wenn auch vor allem die grafische Qualität der PS2-Version durchaus etwas besser hätte sein dürfen. Besser sieht da schon die Xbox-360-Variante aus, die vor allem durch die netten Regeneffekte und Zwischensequenzen punkten kann. Anders als etwa bei "Spider Man 3" sehen die animierten Charaktere hier wirklich wie ihre Original-Vorlagen aus.
Fazit: "Pirates of the Carribean: Am Ende der Welt" gehört zu den besseren Versuchen einer Filmumsetzung. Herausgekommen ist ein solides, actionlastiges Spiel, welchem es an Abwechslung mangelt und bei dem der Spielumfang zu klein geraten ist.
Plattform: PS2 (getestet), PS3, XBox, XBox360, Wii, PSP, DS, PC
Publisher: Disney Interactive
Krone.at-Wertung: 76%
von Harald Kaplan
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