Skandal-Nachwehen

Weltbankpräsident Wolfowitz tritt zurück

Ausland
18.05.2007 11:37
Paul Wolfowitz tritt als Weltbankpräsident zurück. Er werde sein Amt am 30. Juni niederlegen, so Wolfowitz am Donnerstag in einer Mitteilung. Das Weltbank-Direktorium hatte zuvor über seine Zukunft beraten. Wolfowitz war wegen der Beförderung seiner Lebensgefährtin Shaha Riza ins Straucheln geraten, die er persönlich veranlasst haben soll. US-Präsident Bush bedauerte den Rücktritt.

Der Termin für den Abschied wurde nach dreitägigen Marathon- Beratungen des Exekutivrats der Organisation offiziell mitgeteilt. In einer Erklärung des Gremiums hieß es, Wolfowitz habe versichert, dass er ethisch und nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe. "Wir akzeptieren dies", hieß es wörtlich. Es hätten jedoch "eine Reihe von Einzelpersonen eine Reihe Fehler" begangen und sich die Bankregularien als nicht robust genug für die Belastungen erwiesen.

Das Gremium dankte Wolfowitz zugleich für seine Arbeit und würdigte seine Verdienste. In den zwei Jahren seiner Amtszeit sei viel erreicht worden, etwa ein umfassender Schuldenerlass für die armen Länder.

Wolfowitz seinerseits betonte, es sei an der Zeit, einen "Weg vorwärts" zu finden. Die Ärmsten auf der Welt vor allem in Afrika verdienten "das Beste, was wir bieten können". Dabei sei er zu dem Schluss gekommen, dass es am besten wäre, wenn diese Mission unter einer neuen Führung fortgesetzt werde.

Gut bezahlter Job für Lebensgefährtin
Der 63-Jährige war wegen Beförderung seiner ebenfalls bei der Bank beschäftigten Lebensgefährtin Shaha Riza auf einen weitaus höher bezahlten Posten unter schweren Beschuss vor allem der Europäer geraten. Ihre Beförderung bescherte Riza ein Jahresgehalt von rund 147.000 Euro.

US-Präsident Bush bedauerte den Rücktritt von Wolfowitz. Bush erklärte außerdem, dass er die Tradition fortsetzen und einen US- Bürger als neuen Chef der Weltbank vorschlagen werde.

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