Aktion in Disco

Billiger saufen mit Mamas Foto!

Oberösterreich
11.05.2007 19:15
Ein Alko-Kid als Muttertagsgeschenk - da wird sich Mama aber freuen! In der Nacht zum Muttertag kann man sich in einer Linzer Disco nämlich besonders billig betrinken, wenn man Muttis Foto mitbringt und herzeigt: Nur eine „Werbeaktion“ von vielen, aber die Gastronomie fühlt sich trotzdem nicht hauptschuldig.

„Eine derbe Vernichtung wird das. Koma-Saufen ist eh grad so aktuell“, schreibt ein Jugendlicher als Internet-Kommentar zu einer der Sauf-Aktionen. Dass man das Problem mit dem Verbot dieser Aktionen eindämmen kann, glaubt Peter Frömmel, Spartenführer der Gastronomie, nicht: „Die Lokale sind nur ein Randbereich. Das meiste passiert privat.“ Die oö. Gebietskrankenkasse sieht das anders, will nun die Behandlungskosten von mehreren hundert Euro pro Alko-Kid von den Schuldigen einfordern. Wirte, die Kindern Alkohol geben, oder Eltern, die nicht aufpassen.

An Tankstellen den Verkauf von Alkohol zu verbieten, hält Anton Hüttmayr vom Zivilschutzverband für eine nötige Maßnahme von vielen. Diesen Vorschlag findet Frömmel sinnlos: „Das wäre ja wie bei der Prohibition in Amerika - durch solche Verbote erreicht man nichts!“ Statt dessen kündigt er ein eigenes 6-Punkte-Programm gegen das Koma-Saufen an, dass bereits in wenigen Wochen anlaufen soll.

 „Die Zeit ist jetzt reif, endlich etwas zu tun!“
Anton Hüttmayr, Präsident des oberösterreichischen Zivilschutzverbandes, beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Gefahren, denen sich Jugendliche beim Koma-Trinken aussetzen.

Sie haben schon vor Jahren auf die Problematik hingewiesen.
Richtig, und wir sind auch in Teilbereichen schon weitergekommen. Etwa bei dem Verbot von Alkopops für Jugendliche unter 18 Jahren. Aber es gibt noch viel zu tun, die Zeit ist reif!

Was schlagen Sie vor?
Ein Maßnahmen-Paket, alle müssen mittun. Wir haben etwa einen Ehrenkodex für Veranstalter ausgearbeitet, an den sollten sich alle halten. Was auch wichtig wäre: Den Alkohol von den Tankstellen verbannen. Und schärfere Kontrollen bei Festen. Da wäre schon viel getan.

 

 

 

Symbolfoto: Peter Tomschi

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